Grobecker, Anna, Sängerin (1829-1908). Eigenh. Brief mit U.

Treibach-Althofen, Annahof, 4. III. 1895.

4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 120,00

An einen Herrn Weidmann: "Ich erhielt heute von Lotti [d. i. die Schauspielerin Charlotte Wolter, 1834-1897] einen Brief der mich furchtbar erschreckte - die Gräfin hat also wieder einen heftigen Anfall gehabt? - ach wie traurig, wie traurig! Ich wage es gar nicht an Lotti so zu schreiben wie mich ihr Brief betrübt hat - ich bitte sagen Sie es ihr mündlich, denn ich habe immer Angst daß ein Brief an Lotti in die Hände der Gräfin fällt. Wie nennt denn der Arzt diese Anfälle? Ist es ein Krampf in den Nieren? Oder was ist es denn? - u. was meint denn der Arzt überhaupt? - Sieht die Gräfin ein daß sie, so lange noch solche Anfälle vorkommen nicht ans spielen denken kann? - in einer Zeitung soll wieder ihr Auftreten für Mai in Aussicht genommen sein […]".

Als Tochter eines Sängerehepaares trat Grobecker schon in ihrer Kindheit am Hoftheater Braunschweig auf, gab mit siebzehn Jahren ihr eigentliches Debüt in Magdeburg und wurde zwei Jahre später in Leipzig engagiert. Seit 1850 in Berlin, seit 1856 in Wien, feierte sie als Soubrette große Erfolge vor allem in Operetten von Jacques Offenbach.

Art.-Nr.: BN#38714 Schlagwort: