Holbein von Holbeinsberg, Franz, Schriftsteller und Theaterdirektor (1779-1855). Eigenh. Brief mit U.

[Wien], 4. V. 1842.

1 ½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 4to. Mit rotem Siegel.

 450,00

An die Schauspielerin Louise Schönfeld-Neumann (1818-1905), Tochter des Schauspielerehepaars Karl Neumann und Amalie Haizinger: "Ihre gestrige Darstellung hat meine erste Ansicht gerechtfertigt und ich bin stolz darauf, Ihre nicht genug zu rühmende Bescheidenheit zu größerem Selbstvertrauen ermuntert zu haben. Daß nur die Zuversicht Ihren Leistungen fehlte, bewährt sich mit dem sichtlichen Fortschreiten in jeder Ihrer Darstellungen. Sie haben gestern mehr geleistet als Sie selbst wissen, Gaben entfaltet die meine nicht geringen Erwartungen übertrafen! Diese Gaben in das glänzendste Licht zu stellen, wird mir freudige Pflicht unter den vielen herben seyn! […]".

Knittrig.

Nach einer schon frühzeitig abgebrochener Beamtenlaufbahn lebte Holbein unter dem Namen Fontano als Musiker, Schauspieler, Maler und Sprachlehrer u. a. in St. Petersburg und Berlin, wo er E. T. A. Hoffmann und August Wilhelm Iffland kennenlernte. Sein bekanntestes Stück ("Fridolin", 1808) brachte ihm die Ernennung zum Hausdichter am Theater an der Wien. Nach Stationen in Bamberg, Würzburg, Prag und Hannover kehrte er als Direktor des Wiener Burgtheaters (1841-49) und Ökonomiedirektor beider Hofbühnen nach Wien zurück. Er führte u. a. 1844 die Autorentantieme am Burgtheater ein, rief verbilligte Nachmittagsvorstellungen ins Leben und war 1846 Mitbegründer des Bühnenkartellvereins.

Art.-Nr.: BN#38814 Schlagwort: