Heyking, Elisabeth von, Schriftstellerin (1861-1925). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 2. IX., o. J.

3 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 280,00

An die Schauspielerin Louise Schönfeld-Neumann (1818-1905), Tochter des Schauspielerehepaars Karl Neumann und Amalie Haizinger: "Ehe ich eine andre Anfrage thue, müssen Sie mir erlauben, Ihnen recht von Herzen für den gestrigen Abend zu danken. Es ist Ihnen schon genug gesagt worden daß Sie eine vollendete Künstlerin sind, und in Worten läßt es sich überhaupt nicht aussprechen, und doch macht es Ihnen vielleicht Freude wenn ich Ihnen sage, daß ich noch nie im Leben an einer Erscheinung auf der Bühne eine so harmonische vollkommene befriedigte Empfindung hatte, und mich freue nach Wien gekommen zu sein dieser wenig Stunden wegen. Nun ist uns aber für heute eingefallen, daß mir Ihre Frau Mutter letzt sagte, heute käme Graf Schönfeld in Wien an, und da fürchten wir recht indiscret zu erscheinen u Ihnen störend zu sein. Sind Sie so freundlich es mir ganz aufrichtig zu sagen, und wenn Sie uns nicht haben wollen ein Stückchen Freundschaft für die Frau mit zu übertragen? […]".

Heyking, Schwester von Irene Forbes-Mosse und Enkelin von Bettine und Achim von Arnim, heiratete 1884 nach dem Selbstmord ihres ersten Mannes (1883) den preuß. Diplomaten Edmund von Heyking und lebte mit ihm in der Folgezeit u.a. in Nord- und Südamerika, Ägypten, China und Indien. 1903 erschienen anonym ihre fiktiven Briefe, die ihn nicht erreichten, in dem ihr Leben in Diplomatenkreisen seinen Niederschlag fand. Wegen der pittoresken und doch authentischen Thematik wurde er schnell zum internationalen Bestseller und erreichte bereits im ersten Jahr 46 Auflagen.

Art.-Nr.: BN#39144 Schlagwörter: ,