Sonnenthal, Adolf von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 20. II. 1897.

1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 90,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "ich sage Ihnen besten Dank für Ihre mich hochehrende liebenswürdige Aufforderung, aber leider bin ich dies Jahr nicht mehr im Stande derselben Folge zu leisten, da ich über meine ganze freie Zeit bereits verfügt. Sollte mich aber nächstes Jahr mein Weg nach Ihrer Richtung führen, so werde ich nicht ermangeln mich bei Zeiten anzufragen […]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im ‚Grünen Kakadu' sagen läßt: ‚Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57).

Art.-Nr.: BN#39197 Schlagwort: