Werner, Arthur Eduard, Verleger (1904-1985). Ms. Brief (Durchschlag) mit eigenh. U.

Wien, 26. V. 1971.

1 S. 4to.

 100,00

Interessanter Brief an die Graphikerin Josephine Weixlgärtner (1886-1981) in Göteborg: “Das Wichtigste: Ihre Farbfotos sind alle wohlbehalten sorgsam in meinem Büro aufbewahrt und stehen Ihnen auf Wunsch zur Verfügung [...] Seit Monaten bin ich so mit Arbeit überhäuft, daß ich beim besten Willen nicht so damit fertig werde, wie ich gerne möchte. Spätestens Anfang Juni muß ich meine Privatwohnung (Kabinett, Küche) wegen Demolierung des Hauses räumen. Die Ersatzwohnung [...] ist noch nicht bezugsfertig [...] Ich bereite ferner jetzt eine Kunstmappe Kokoschka ‘Graphik zugunsten der Kinderhilfe’ vor [...] Weitere Arbeit [...]: ein Erinnerungsbuch ‘Begegnung mit Stefan Zweig’, die [!] bereits in der Druckerei ist und ebenfalls in wenigen Wochen erscheinen soll [...]”. Eine Publikation unter diesem Titel ist über die einschlägigen Bibliothekskataloge jedoch nicht nachzuweisen.

Bis 1939 als Verleger in Prag (u. a. von Paul Leppin und Otto Pick tätig), wurde Werner nach dem Einmarsch deutscher Truppen in der Tschechoslowakei in Theresienstadt interniert, konnte 1942 fliehen und im Untergrund überleben. Nach dem Krieg war Werner u. a. als Literaturagent, Übersetzer, Verleger und Präsident der Stefan Zweig Gesellschaft tätig.

Die Adressatin des Briefes - ihrerseits eine Schwester des Architekten Richard Neutra, Gattin des Kunsthistorikers Arpad und Mutter der Malerin Elisabeth Weixlgärtner - hatte sich in den zwanziger Jahren der Lithographie und Radierung zugewandt und schuf vornehmlich Akte und Charakterköpfe in tls. überlebensgroßer Darstellung.

Zu Werner vgl. Giebisch-G. 454; zu Weixlgärtner Thieme/B. XXXV, 353.

Art.-Nr.: BN#4044 Schlagwort: