Scherr, Johannes, Kulturhistoriker und Schriftsteller (1817-1886). Eigenh. Brief mit U.

Zürich, 9. IX. 1872.

1 S. 8vo.

 180,00

Vermutlich an seinen Verleger adressiert, dem er auf Grund seiner aktuellen gesundheitlichen Verfassung nicht zusagen könne. Außerdem erwähnte er seine Absicht, einige Artikel für die Zeitschrift "Die Gartenlaube" zu verfassen: "Ich bin leider nicht im Falle, auf Ihre freundliche Zuschrift im entsprechenden Sinn zu antworten. Allerdings habe ich meine Absicht, eine ausführliche und, [...] mündige Biographie Göthe's zu schreiben, nicht aufgegeben, sondern dieselbe sogar [...] gezeitigt, daß ich mich entschloß, als Präludium zu dem Werke selber eine Reihe von Göthe-Artikeln für die Gartenlaube zu schreiben. Diese Artikel sind speziell für Frauen bestimmt. Allein ich bin nocht nicht dazu gekommen, auch nur einen dieser Artikel zu schreiben, weil meine Lungen- und Gemütsverfassung schon seit einiger Zeit eine solche ist, daß ich an zusammenhängendes, ernstes Arbeiten gar nicht denken kann. Ihr publizistisches Unternehmen ist gewiß sach- und zeitgemäß, aber für jetzt kann ich eine aktive Antheilnahme von meiner Seite nicht zusagen [...]".

Scherr war von 1840 bis 1843 als Lehrer an der Privatschule für Taubstumme seines Bruders in Winterthur tätig. Nach der gescheiterten Revolution floh er 1849 in die Schweiz und stieg dort zum Professor für Geschichte am Polytechnikum Zürich auf.

Spuren alter Faltung.

Art.-Nr.: BN#40452 Schlagwort: