Buss, Franz Josef, Jurist (1803-1878). Eigenh. Brief mit U.

O. O. u. D.

4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 4to.

 280,00

Bestätigt den Empfang seines Honorars für sein Werk "Österreichs Neubau in Kirche und Staat" und kündigt dessen zweiten Teil an: "Aus den Ferien zurückgekehrt, bescheinige ich Ihnen dankbar den Empfang von vierhundert vierzig zwei Gulden, 35 x, als dem Rest meines Honorarguthabens für den I Band meiner Schrift: Oesterreichs Neubau in Kirche und Staat [...] Sie sind, lieber Freund, um die Aufnahme meiner Schrift besorgt. Ich begreife das u. nehme Ihnen das keineswegs übel. [...] Glauben Sie mir: diese Schrift ist in ihrer Fassung mehr überlegt worden, als man deren Schreibart anmerkt. [...] Das Manuscript für den II Theil ist bereits fertig. [...] Ueber die Fassung dieses die evangelische Kirche betreffenden Theils dürfen Sie beruhigt sein: die Freiheit, die ich für meine Kirche wünsche, gönne ich gern auch der evangelischen [...]".

Buss lehrte ab 1836 als Professor für Staatswissenschaft und Völkerrecht, ab 1844 auch für Kirchenrecht, an der Universität Freiburg. Er setzte sich intensiv für die politische Freiheit der Kirche ein und gründete 1845 die "Süddeutsche Zeitung für Staat und Kirche". Darüber hinaus war er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, in der er eine konservative Sichtweise vertrat und den Ausschluss Österreichs bei der Wiederherstellung des Deutschen Reichs ablehnte. Zum Dank für seine, wenn auch erfolglosen Bemühungen zugunsten des habsburgischen Kaiserreichs, wurde er 1863 in den österreichischen Adelsstand erhoben.

Art.-Nr.: BN#40483 Schlagwort: