Lebenslanges Lernen!

Kästner, Abraham Gotthelf, Mathematiker und Epigrammdichter (1719-1800). Eigenh. Albumblatt mit U.

Göttingen, 9. V. 1771.

1 S. Qu.-8vo.

 1.500,00

Griechische Sentenz, überliefert bei Sextus Pomponius und meist dem Juristen Salvius Julianus zugeschrieben: "kan ton heteron poda en te soro echo, prosmathein ti bouloimen" ("Und stehe ich auch mit einem Fuß im Grabe, so möchte ich doch noch immer etwas dazulernen"). Nachempfunden ist das Wort einem berühmten Vers des Solon, "gerasko d' aiei polla didaskomenos" ("Ich altere immerfort viel lernend", Fr. 22,7) - ein Gedanke, in dem "zum ersten Mal das Lernen als geistige[r] Prozeß erfaßt" ist (Snell, Entdeckung des Geistes, S. 75).

Obere rechte Ecke unbedeutend fleckig; in der oberen linken Ecke alt numeriert "70". Verso eine lateinische Sentenz ("Sola bona quae honesta") geschrieben vom Göttinger Juristen Christian Friedrich Georg Meister (1718-82), datiert 16. XI. 1769.