Kosegarten, Johann Gottfried Ludwig, Orientalist und Historiker (1792-1860). Eigenh. Brief mit U.

Greifswald, 27. III. 1833.

1 S. 8vo.

 280,00

Bittet einen nicht namentlich genannten Adressaten ["Herr Hauptmann"] um Auskunft über den Standort mehrerer Handschriften, die er für seine Arbeit am "Codex Pomeraniae diplomaticus" benötigt: "Das Interesse, welches Sie für die vaterländischen Geschichtsdenkmäler hegen, muß es entschuldigen, daß ich Sie mit einer kleinen Bitte zu beschweren wage, welche diesen Gegenstand betrifft. Ich habe mich entschlossen, mit Unterstützung der Stettiner Freunde den Dragerschen Codex diplomaticus Pomeraniae forzusetzen. Dazu würden mir von größter Wichtigkeit seyn einige von Ölrichs nachgelassene Handschriften [...] Diese [...] Manuskripte befinden sich gewiß in Berlin; entweder beym Joachimsthalschen Gymnasium, wohin Ölrichs Bibliothek gekommen, oder auf der Königl. Bibliothek, oder im Königl. Archive. Würde ich nicht durch Ew. Hochwohlgeboren Güte erfahren, wo diese Manuscripte eigentlich sind, und wie ich zur Benützung derselben gelangen kann? [...]".

Im Zuge seiner Lehrtätigkeit an der Universität Greifswald beschäftigte sich Kosegarten mit der Landesgeschichte Pommerns und gab unter anderem 1843 den "Codex Pomeraniae diplomaticus", eine Edition der Urkunden Pommerns und Rügens, heraus. Als Orientalist interessierte er sich insbesondere für die alten ägyptischen Schriftarten und bearbeitete verschiedene arabische Handschriften, darunter die "Moallaka" des arabischen Dichters Amr ben Kolthum sowie die persische Märchensammlung "Tuti nameh".

Art.-Nr.: BN#41137 Schlagwort: