Charlotte, Kaiserin von Mexiko (1840-1927). Eigenh. Brief mit Paraphe.

O. O., 2. III. 1866.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend eine Portraitphotographie von Charlotte und eine von ihrem Gatten (jeweils 90:53 mm auf etwas größerem Trägerkarton).

 2.400,00

Schöner, in spanischer Sprache abgefaßter Brief an Herrn Uraga über Belange ihres Gemahls.

Die Tochter von König Leopold I. von Belgien hatte 1857 Erzherzog Maximilian von Österreich geheiratet und folgte ihm 1864 nach Mexiko, nachdem er die ihm auf Betreiben Napoleons III. angebotene Krone angenommen hatte. Da der Widerstand der Mexikaner gegen das ihnen aufgezwungene Kaisertum wuchs und die Franzosen das Land zu verlassen gedachten, reiste Charlotte 1866 nach Europa, um Hilfe für ihren Gemahl zu suchen. Von Napoleon III. abgewiesen, begab sie sich schon unter fortschreitendem Verfall ihrer Geisteskräfte nach Rom zum Papst, wo während einer Audienz akuter Wahnsinn bei ihr ausbrach. Da Kaiser Franz Joseph (1830-1916) keinerlei Neigung zeigte, seine Schwägerin nach Österreich zu holen, wurde sie von ihrem Bruder Leopold II. nach Belgien gebracht, wo sie auf Schloß Tervuren und später auf Schloß Bouchoute bei Brüssel bis zu ihrem Tod in völliger Umnachtung leben sollte. Die beiliegenden Aufnahmen zeigen Maximilian in halbfigürlicher Darstellung und Charlotte im Brustbild.

Auf Briefbogen mit Briefkopf ‘Palacio de Mejico’ und Trauerrand.

Art.-Nr.: BN#4129 Schlagwort: