Delitzsch, Friedrich, Assyriologe (1850-1922). Eigenh. Brief mit U.

Charlottenburg, 14. II. 1906.

2 1/3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 450,00

Dankesschreiben für die Übersendung eines Katalogs an einen nicht namentlich genannten Münzsammler: "Es ist liebenswürdig von Ihrem Herrn Sohn, mit welchem ich die besondere Freude hatte kürzlich von New York nach Bremerhaven zu reisen, daß er Ew. Hochwohlgeboren von meinem Wunsch, den Katalog Ihrer berühmten Münzsammlung zu besitzen, so bereitwillig Kenntnis gegeben hat, und es ist fast allzugütig von Ihnen selbst, hochverehrter Herr, daß Sie diesen meinen Wunsch so rasch erfüllt haben. Ich danke Ihnen für solch große Güte von ganzem Herzen. Die Nr. 28 der 'Mitteilungen' der Deutschen Orient-Gesellschaft, die Euer Hochwohlgeboren spätestens übermorgen durch den Schriftführer dieser Gesellschaft zugesandt werden wird, möchte ihnen erklären, warum ich mich so sehr für Ihre Sammlung von Römermünzen interessiere. Sollten unsere Grabungen in Kal'at Schirgât, der Römerstätte der assyrischen Hauptstadt Assur, noch weitere Funde römischer Kaisermünzen ergeben, so wird es mir ein besonderes Vergnügen sein, Euer Hochwohlgeboren, davon zu unterrichten. [...]".

Als Mitbegründer der Deutschen Orient-Gesellschaft setzte sich Friedrich Delitzsch besonders für die im Brief erwähnten Ausgrabungen in Assur ein. Nach anfänglichen Problemen mit den osmanischen Behörden konnten die Grabungen 1903 beginnen und dauerten bis 1914 an. Die Funde wurden zwischen den Berliner Museen und dem archäologischen Museum in Konstantinopel aufgeteilt.