Euting, Julius, Bibliothekar und Orientalist (1839-1913). Eigenh. Brief mit U.

Straßburg, 4. I. 1878.

1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 2.500,00

An eine namentlich nicht genannte Adressatin bezüglich des Nachlasses des Afrika- und Polarforschers Theodor von Heuglin (1824-76): "Mit großer Beschämung sende ich die seit dem 23. März 77 hier besessenen oder belegenen orientalischen Papiere aus Heuglins Nachlaß zurück, ohne im Stande zu sein, Ihnen genügende Detail-Auskunft geben zu können. Es sind lauter Pass- Douane- oder Empfehlungspapiere im Kanzleistil & Kanzleischrift. Ich habe mir erlaubt entfernbare Bemerkungen mit Bleistift hie und da an den Rand zu schreiben. Im Monat Mai wird mein junger Freund Felix v. Niemeyer, derzeit 'premier drogman du Consulat gén. D'Alexandrie', einen Besuch in Württemberg machen; derselbe ist in diesen Dingen fachmäßig zuhause, & dem wäre es ein Leichtes, genaueste Auskunft zu geben […]". Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Kaiserlichen Universitäts- und Landes-Bibliothek, Straßburg".

Als Stiftszögling studierte Euting in Tübingen Theologie und orientalische Sprachen, wurde 1862 promoviert und setzte seine orientalischen Studien in Paris, London und Oxford fort. 1866 wurde er Stiftsbibliothekar und war dann bis 1871 Kustos an der Universitätsbibliothek Tübingen. Seit 1871 Erster Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Straßburg, wurde Euting 1880 ordentlicher Honorarprofessor in der Philosophischen Fakultät und war 1900-09 Bibliotheksdirektor.