Eigenh. Brief mit U.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).
€ 800,00
An Christian Karl André, den Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Hesperus": "Mit inniger Theilnahme [...] habe ich das harte Schicksal, das Sie nach fortgerückten Jahren aus Ihrem bisherigen herrlichen Wirkungs-Kreis herausgedrängt hat, aus öffentlichen Blättern im Allgemeinen, viel bestimmter aber aus Ihrem vertraulichen Schreiben, für das ich Ihnen verbundenst danke, erfahren. Letzteres hat mich wahrhaft mit Wehmuth erfüllt: einen so hochverdienten Mann so aus dem Schoos der Seinigen herauscabaliert zu sehen, muß die Seele eine Jeden, in dessen Herz nicht alle Empfindungen verstorben sind, im Innersten empören. In so einer Lage gibt es keinen Trost, als das Bewußtseyn, zum Lohn für erworbene große Verdienste so hart zu leiden. Hier iedermann, ia, ich darf sagen, das ganze denkende Deutschland betrachtet Sie als einen Märtyrer für Ihre Verdienste um Oesterreich [...]".
André hatte "wesentlich zur Verbesserung des österreichischen Kalenderwesens, das vor ihm ziemlich im Argen lag, beigetragen" (Wurzbach I, 35). Über die - wie es scheint - Intrigen, denen André zum Opfer fiel, heißt es bei Wurzbach lediglich: "Als sich im J. 1821 seinen Arbeiten neue, die Fortsetzung erschwerende Hindernisse in den Weg stellten, folgte er einem Rufe nach Stuttgart, wo er seine literarische Thätigkeit fortsetzte und zum würtembergischen Hofrathe ernannt wurde".
Bl. 2 mit kleinen Montagestreifen und Resten eines roten Lacksiegels.