Plener, Ernst von, Politiker und Finanzminister (1841-1923). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 25. VIII. 1882.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 160,00

An einen namentlich nicht genannten Freund: "Ich muss Ihnen noch für Ihren letzten Brief danken. Ihre Controverse mit der Linzer Kammer wegen der Postsparcassen würde ich nicht auf die Spitze treiben, der Anlass ist an sich zu unbedeutend und Sie sind ja weder für den Regierungs Entwurf noch für die Ausschuss Anträge verantwortlich. Wenn Sie Ihre abweichende Meinung der Kammer mitgetheilt haben so haben Sie Ihren Standpunkt gewahrt und können sich bei der Plenarberathung des Gesetzes passiv verhalten. Die Zuckersteuer wird ja dank einer neuen Regierungs Vorlage in ein neues Stadium treten und hat schließlich für die Linzer Kammer kein Interesse. Im Interesse der Partei aber bitte ich Sie nicht so leichthin von Mandats Niederlegungen zu sprechen, wir können nicht so leicht Abgeordnete wie Sie entbehren und müssen jeden Sitz zu erhalten trachten. Ich weiß gar nichts über den Wiederzusammentritt des Reichsraths. Meine Frau hat sich so ziemlich erholt und ich hoffe noch im Sept. auf kurze Zeit mit ihr weggehen zu können. Der Kleine ist gesund und mit meiner Schwiegermutter auf dem Land. Leider ist mein Vater seit 4 Wochen an einem Anthrax erkrankt, der ihn hinderte aufs Land zu gehen. Wenn sich nicht eine weitere Ausdehnung einstellt so wird die Heilung der Hauptwunde besser vor sich gehen. Politisch weiß ich nichts neues, habe auch gar Niemand gesehen [...]".

Art.-Nr.: BN#41596 Schlagwort: