Clam-Martinitz, Graf Karl Joseph Nepomuk, Feldmarschall und Politiker (1792-1840). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 21. III. 1822.

4 SS. auf Doppelblatt.

 800,00

An einen Herrn Oberleutnant über dessen biographische Darlegungen, die eigene Meinung über Schwarzenberg und weiteren Tipps zur Abhandlung des Gegenstands: "Mit dem wärmsten Danke sende ich Ihnen das Manuskript zurück. Meine Meinung über die Hauptfrage, die ich Ihnen neulich aussprach, bleibt dieselbe und ist teilweise noch durch das Manuskript bestättigt, denn das Talent und die Wärme mit der Sie den Gegenstand behandelt haben, setzt die Wahrheit noch mehr ins Licht daß Sie keine Geschichte schreiben durften und konnten wie Sie selbe zu schreiben gewünscht und vermocht hätten. Ich würde Stunden lange sprechen oder schreiben können, wollte ich alles[,] was ich über den Gegenstand denke, aussprechen; und dann erst würde ich wahrscheinlich mißverstanden werden. Meine Ansicht über die Art und Weise wie man als Schriftsteller und insbesondere als Biograph gegen die Welt und gegen seinen Helden stehen soll ist einigermassen strenger und fordernder Natur; daher erlaube ich mir auch kein Urtheil, sondern nur eine Meinung über Schwarzenberg [...] Mit einer Freymüthigkeit, welche die Aufrichtigkeit dieses Beyfalls verbürgt[,] den ich Ihrem ausgezeichneten Talent zolle, würde ich Ihnen die Bitte zurufen die Klippe zu meiden die Horaz den Dichtern zeigt, u. die der schreibende Soldat: (dem Geist seines Standes treu bleibend) noch mehr meiden muß, nehmlich [sic] 'projicere ampullas et sesquipedalia verba!' [...]".

Art.-Nr.: BN#41770 Schlagwort: