Sturm, Eduard, Jurist und Politiker (1830-1909). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 16. VIII. (o. J.).

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 140,00

An einen Freund mit der Bitte, ihn aufgrund der Erkrankung seiner Mutter beim Fortschrittsklub zu vertreten, und der Ankündigung, bald mit dem Advokaten und Politiker Josef Kopp sprechen zu wollen: "In der Abreise begriffen muß ich die Bitte wagen, den in Liezen besprochenen u. im lezten Augenblicke durch Beer [d. i. der Historiker und Politiker Adolf Beer] mir übertragenen Verkehr mit den Collegen des Fortschrittsclubs anstatt meiner zeitigst übernehmen zu wollen, da ich durch sehr schlechte Nachrichten direct an das Krankenlager meiner 80jährigen Mutter nach Brünn berufen, nicht weiß, ob die traurigsten Familienangelegenheiten mir in den nächsten Wochen es ermöglichen werden die übernommene Mission auszuführen. Ich will aber doch so bald ich kann mit Kopp sprechen u. hoffe daß du nicht wieder einen 'politischen Grund' bei anderen Collegen als Vermuthung befürchtest [...] Ich hatte eben gar nicht darauf gerechnet auch in diesen wenigen Wochen der Erholung im Gebirge Politik zu treiben, und glaube daß wir nach der Minister-Ernennung durch Passivität am meisten erreichen können wie unter Hohenwart [d. i. der Politiker Karl Graf Hohenwart zu Gerlachstein]. Mögen nur die neuen Machthaber den Bankrott machen! [...]".

Sturm gilt als Vater der österreichischen Grundrechte, welche auf Grundlage des von ihm 1867 konzipierten Staatsgrundgesetzes bis heute einen Bestandteil der österreichischen Verfassungsordnung bilden. Am Ende seiner Laufbahn wurde er 1892 zum Mitglied des österreichischen Staatsgerichtshofes gewählt.

Etwas braunfleckig.

Art.-Nr.: BN#41872 Schlagwörter: , ,