Stürgkh, Karl Graf, Politiker (1859-1916). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 21. II. 1909.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 100,00

An den ehemaligen Abgeordneten im steirischen Landtag und Bürgermeister von Graz, Moritz Ritter von Schreiner, über seine neue Funktion als Kultus- und Unterrichtsminister im Ministerium Bienerth, die er von Februar 1909 bis Juni 1911 innehaben sollte: "Für zwei verehrte Schreiben vom 8. und vom 11. Febr. habe ich Ihnen zu danken, das Eine warnend, das Andere mit mildem Segensspruch. Für beide danke ich Ihnen in gleichem Maße und von Herzen. Dass ich dies erst heute am 21.! Februar zu thun vermag, ist der Nachtheil, den mir heute schon mein neues Amt mit seiner Fülle von Arbeit und Verpflichtungen gebracht hat. Sie haben ja tausendmal recht, vorsichtiger ist es unstreitig in der außerordentlich heiklen immer schwierigeren Lage die Hand nicht in die Speichen der Papiermusmaschine zu geben. Bei reiflicher Erwägung schien es mir aber in gewissem Sinne eine Pflicht, vor der Verantwortung nicht zurückzuschrecken, wenn es gilt eine Regierung zu bilden, der die Aufgabe gesetzt ist, die Verwaltung des Staates vom Überwuchern des Parteieinflußes einigermaßen frei zu machen und der Staatsautorität zu einiger Geltung zu verhelfen. Eine schwierige Aufgabe, ein Dornenweg, zu dessen richtigem Beschreiten Ihre freundschaftlichen und warmen Begrüßungsworte mich ermutigen [...]".

Art.-Nr.: BN#41875 Schlagwörter: ,