Kunschak, Leopold, Politiker (1871-1953). Gedr. Visitkarte mit 8 eigenh. Zeilen verso.

[Wien], o. O. u. D. [um 1900]

1 S. 6,3:10,5 cm.

 50,00

An Herrn Mittermayer: “Kurz nach den Wahlen übergab ich Dir den Betrag von 20 fl aus unserem Wahlfond ohne eine Bestätigung von Dir hierüber zu erhalten. Du versprachst zwar mir dieselbe zu schicken scheinst aber darauf vergessen zu haben [...]”.

In Wien geboren und zunächst den Beruf des Sattlers erlernend, wurde Leopold Kunschak schon früh politisch tätig, rief den ‘Christlich-sozialen Arbeiterverein’ ins Leben, gründete den Verein für jugendliche Arbeiter ‘Austria’ und die Arbeiterzeitung ‘Die Freiheit’. Maßgeblich an der Gründung der Christlich-sozialen Arbeiterpartei 1896 beteiligt, zog er 1904 in den Reichsrat ein. In der Ersten Republik Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung und des Parlaments, Staatsrat ohne Ressort (1923-34) und Wortführer der christlich-sozialen Opposition im Wiener Rathaus, war Kunschak während der NS-Herrschaft zweimal interniert. Mit Karl Renner gemeinsam unterzeichnete Kunschak am 27. April 1945 die Proklamation, mit der das demokratische Österreich wiederhergestellt wurde. In der Zweiten Republik war Kunschak Mitglied und Erster Präsident des österreichischen Nationalrats, Mitbegründer der ÖVP und des Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes. Vgl. Öst.-Lex. I, 661 und Czeike III, 636f.

Art.-Nr.: BN#4341 Schlagwort: