Frankl Ritter von Hochwart, Ludwig August, Schriftsteller und Philanthrop (1810-1894). Eigenh. Brief mit U.

O. O., “Mittwoch”, 10. II. 1847.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse.

 150,00

An F. C. Schall in Wien: “In Erwiderung Ihrer Zeilen vom 9.d. M. theile ich Ihnen mit, daß Sie sich bei Hrn. M. Dr. Pollak, der in Ischgl Badearzt ist, am besten Rath holen können [...] Leid thut es mir, daß Sie auf meinen Antrag mir, gegen Honorar, Beiträge zu liefern, nicht eingegangen sind; so hätten Sie einige Aushülfe gefunden, die Ihnen nun durch die Verzögerung des ‘Dominos’ nichts wird. Daß dies kein Vorwurf[,] versteht sich von selbst, es muß aber gesagt sein, um Sie dies mal an irgend einen meiner Collegen zu verweisen; indem ich Sie nicht zum zweitenmale in Anspruch nehmen darf [...]”.

Seit 1838 Sekretär der Wiener Jüdischen Kultusgemeinde und ein gern gesehener Gast im Salon von Karoline Pichler, gründete der aus dem böhmischen Chrast stammende Schriftsteller 1842 die Kulturzeitschrift ‘Sonntags-Blätter’ und gab sie bis 1848 heraus. Im selben Jahr, 1848, verfaßte er als Demokrat und Mitglied der Akademischen Legion das erste zensurfreie Flugblatt Österreichs ‘Die Universität’. 1851 Direktor des Musikvereins und Professor der Ästhetik, bereiste er 1856 Palästina und Ägypten. Später Schulrat und Präses der Wiener Kultusgemeinde, gründete der Vater des Neurologen Lothar Frankl Ritter von Hochwart 1872 das Israelitische Blindeninstitut auf der Hohen Warte und berief den ersten Blindenlehrerkongreß ein, zu dessen Präsident er 1873 gewählt wurde. 1876 wurde Frankl, der mit Nikolaus Lenau und Anastasius Grün befreundet gewesen war, geadelt.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der “Redaction der Sonntags-Blätter Leopoldstadt” und Verschlußmarke mit gepr. Initialen.

Art.-Nr.: BN#4467 Schlagwort: