Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). 2 eigenh. Briefkarten mit U.

Wien, 12.XII. 1895 bzw. 12.V. 1903.

Zusammen 2 SS. Qu.-kl. 8vo.

 140,00

An einen namentlich nicht genannten Freund mit dem Ersuchen, "mir zur heutigen Haupt-Vorstellung 2 Parquet Sitze freundlichst überlassen zu wollen" (12. XII.) bzw. dem er für die "Rücksendung des 'Kean' Materials" dankt, "aber ein Buch, das Regiebuch, ist noch zurückgeblieben [...]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57). Vgl. auch Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

Beilegend zwei Portraitpostkarten, deren eine den Schauspieler in ganzfigürlicher Darstellung beim "Burgtheater Bühnentürl" zeigt, deren andere ihn sitzend im Kostüm des Baron Falkenhayen in Oscar Blumenthals (1852-1917) Lustspiel "Die Fee Caprice" abbildet.

Art.-Nr.: BN#4485 Schlagwort: