Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U., gedr. Visitkarte mit 3 eh. Zeilen, Kabinettphotographie mit eh. Widmung auf der Bildseite und 3 (davon 1 eh. signiert) Portraitpostkarten.

O. O. u. D.

Zusammen 2 SS. 8vo. bzw. 5,8:9,2 cm. Kabinettphotographie 16,6:11 cm. Die Photographien zw. 10,6:6,5 und 13,7:8,6 cm. Beiliegend ein kleines Kärtchen mit eh. Datum und U.

 200,00

An seinen Hausarzt mit der Bitte, “sobald als möglich zu kommen, das Auge hat sich bedeutend verschlechtert [...]”.

Die Aufnahmen zeigen den Schauspieler in ganzfigürlicher Darstellung im Kostum des Wallenstein aus Schillers gleichnamigem Theaterstück. - Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57). Vgl. auch Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

Neben dem Kärtchen mit eh. U. eine Doublette einer Portraitpostkarte beiliegend.

Art.-Nr.: BN#4488 Schlagwörter: ,