Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U. und Portraitpostkarte mit eh. U. auf der Bildseite.

O. O., 13. IV. 1874.

1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Kuvert. 13,7:8,6 cm (Portraitpostkarte).

 140,00

An Frau Stummer in Wien: “Nur um mein gegebenes Wort einzulösen [...], erlaube ich mir Ihnen beifolgend das besprochene Stück zu senden [...]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57). Vgl. auch Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

Die Adressatin war möglicherweise die Künstlerin Therese Stummer, von der Wurzbach berichtet, daß sie die Wiener Weltausstellung 1873 mit einem "nach der Natur und aus freier Hand ohne Modell angefertigten Wachsblumenbouquet" (zit. n. DBA I 1245, 332) beschickt habe.

Die sign. Portraitpostkarte zeigt den Schauspieler in ganzfigürlicher Darstellung mit Stock und Zylinder.

Art.-Nr.: BN#4490 Schlagwort: