Hummel, Johann Nepomuk, Komponist (1778-1837). 10 eigenh. Briefe mit U.

Dresden und (meist) Weimar, 1826 und 1827.

Zusammen 34 SS. auf 22 Bll. 4to. Meist mit eh. Adresse (Faltbriefe).

 15.000,00

Inhaltsreiche Korrespondenz mit seinem ihm freundschaftlich verbundenen Verleger Tobias Haslinger über Verlags- und Vertragsangelegenheiten, seine Klavierschule (die "Ausführliche theoretisch-praktische Anweisung zum Pianoforte Spiel"), ein Gastspiel in Dresden, einen Gesinnungswechsel in Sachen Engagement u. v. m.

I) "Hier übersende ich Ihnen das Manuscript des Rondo's, nebst dem darüber von mir ausgestellten Eigenthums Certificat. Daß ich mit dem Juden Schlesinger weder in Deutschland noch Paris nichts zu thun haben werde, können Sie sich ganz sicher verlaßen [...]" (15. I. 1826).

II) "[...] Der Journal Nachricht zu Folge scheint in Wien die Musik zwar viel getrieben zu werden; allein von hervorstechenden Autoren und Künstlern scheint es anjetzo etwas geleert zu seyn gegen ehemals [...]" (28. II. 1826).

III) "Sie werden sich wundern von mir einen Brief aus Dresden zu bekommen, allein ich bin auf einer kleinen Kunstreise hier. Ich spielte Ostermontag hier bei Hofe, gab den 1t. Aprill [sic] [ein] Konzert in Leipzig, und da man mir keine Ruhe gelassen auch hier zu spielen, so gebe ich nächsten Freitag d. 7t. hier [ein] Konzert [...]" (5. IV. 1826).

IV) "[...] Ich gehe nicht nach Dresden, sondern bleibe hier; man hat mir alle Vortheile, die ich dort gehabt hätte, auch hier zugestanden, und so glaube ich wohlgethan zu haben in meinem ersten Verhältniß zu bleiben; überdieß ist der gute König todt; wer weiß was sich ändert! [...]" (28. V. 1827).

V) "[...] Sind Sie so gefällig und laßen Sie sich den alten Hugelmann [d. i. wohl der Pianist und Komponist Joseph Hugelmann, geb. 1768] (der Klaviermeister, der leider wie viele andre seiner Art nichts zu thun haben, und in Wien das liebe Brod betteln müßen) holen; sagen Sie ihm, ich hätte ihm nicht selbst schreiben können weil ich seine Adress nicht wußte, und sind Sie zugleich so gütig ihm 37 fl. 30 xr Conventions Münze, (die ich von unserer Großfürstinn [sic] erhielt) für seine mir übergebenen Musikalien auszuzahlen; da sie einige Zeit krank war, und die Hochzeit der Prinzeßin dazwischen kam, so hatte ich keine Gelegenheit seine Angelegenheit früher zu besorgen [...]" (2. VIII. 1827).

Der Brief v. 12. X. 1827 mit einem mehrseitigen eh. Vertragsentwurf über seine "Klavierschule", der im Folgebrief v. 28. X. noch spezifiziert wird. Unterm 22. XI. berichtet Hummel erfreut: "Ich melde Ihnen auch, daß der Kaiser v. Rußland die Dedication meiner Schule huldreichst angenommen hat".

Unveröffentlicht.

Art.-Nr.: BN#46074 Schlagwort: