Helfert, Joseph Alexander Frh. von, Staatsmann und Historiker (1820-1910). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 18. XII. 1880.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 200,00

An den Vorstand der Schiller-Stiftung: “In meinem Wiener Parnaß von 1848 stoße ich wiederholt auf den Namen J. W. Dubjanski. L. A. Frankl-Hochwart hat mich aufmerksam gemacht, daß Sie als Vorstand der hiesigen Schiller-Stiftung über dessen Persönlichkeit Auskunft zu geben wüßten [...]”.

J. A. Frh. v. Helfert war seit 1848 im Wiener Unterrichtsministerium tätig, gründete das Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, war Präsident der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler und vertrat seit seiner Aufnahme ins Herrenhaus 1881 eine konservativ-patriotische Linie. Daneben war der Jurist und Historiker Präsident der Leo-Gesellschaft, Schwester der deutschen Görres-Gesellschaft, und Verfasser zahlreicher historischer Arbeiten. Vgl. Öst. Lex. I, 496 und Czeike III, 133.

Der Schriftsteller und Philanthrop Ludwig August Frankl Ritter von Hochwart, seit 1838 Sekretär der Wiener Jüdischen Kultusgemeinde und ein gern gesehener Gast im Salon von Karoline Pichler, gründete 1842 die Kulturzeitschrift ‘Sonntags-Blätter’ und gab sie bis 1848 heraus. Im selben Jahr, 1848, verfaßte er als Demokrat und Mitglied der Akademischen Legion das erste zensurfreie Flugblatt Österreichs ‘Die Universität’. 1851 Direktor des Musikvereins und Professor der Ästhetik, bereiste er 1856 Palästina und Ägypten. Später Schulrat und Präses der Wiener Kultusgemeinde, gründete der Vater des Neurologen Lothar Frankl Ritter von Hochwart 1872 das Israelitische Blindeninstitut auf der Hohen Warte und berief den ersten Blindenlehrerkongreß ein, zu dessen Präsident er 1873 gewählt wurde. 1876 wurde Frankl, der mit Nikolaus Lenau und Anastasius Grün befreundet gewesen war, geadelt. Vgl. Kosch I, 546f., Jüd. Lex. II, 752, Öst.-Lex. I, 339 und Czeike II, 358f.

Auf Briefpapier mit gepr. Wappen.

Art.-Nr.: BN#4653 Schlagwort: