Lassalle, Ferdinand, Sozialdemokrat (1825-1864). Eigenh. Brief mit U. ("FLassalle").

Köln, "Arresthaus", 23. III. 1848.

2/3 SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief) und Zensurvermerk.

 9.500,00

Geschrieben im Zusammenhang mit dem Scheidungsprozeß der Gräfin Sophie von Hatzfeldt, die Lassalle seit 1846 vertrat, und aus der Haft an "Herrn Instructions Richter Assessor Oppenhoven" (Oppenhoff) in Köln, mit der Bitte, "mich am 30t. oder 31t. d. M. gefälligst Sich vorführen laßen zu wollen. Zugleich ersuche ich Sie die Zeugen Uderbach, Carl Gianella, Gladbach über die Umtriebe des Arnold Goedecke, so wie über das Verhältniß desselben zu H. v. Stockum in deßem Solde er steht zu vernehmen. Auch der Herr Graf Paul von Hatzfeldt [d. i. der. Sohn der Gräfin] wird hierüber Auskunft geben können. Auch die Vernehmung des Dr. Mendelssohn wenn auch nur informationis causa bitte ich nicht verabsäumen zu wollen [...]".

Lassalle war im Lauf des Prozesses inhaftiert worden, da man ihn beschuldigt hatte, den Diebstahl einer Kassette mit wichtigen Dokumenten begünstigt zu haben; Lassalle wurde im August des Jahres freigesprochen. Der Prozess der Gräfin dauerte bis 1854.

Mit Feuchtigkeitsschaden am Oberrand (die ersten Zeilen stark verblasst) und Randläsuren.

Art.-Nr.: BN#46835 Schlagwort: