Oelckers, Theodor Hermann, Schriftsteller (1816-1869). Eigenh. Brief mit U.

Leipzig, 17. IV. 1846.

1 S. 8vo.

 450,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten betr. "ihrer Manuscripte": "[...] Die zuletzt gütigst übersendeten erlaube ich mir Ihnen beifolgend zurückzustellen. Was die Marienburg betrifft, so trägt der Verleger des Blattes Bedenken, die Abbildung zu benützen, da er - wohl mit Recht - fürchtet, eine Kopie derselben könne als Nachdruck bezeichnet werden.

Was ferner die kleinen Notizen anlangt, so behalte ich mir deren Beschaffung gern hier am Orte vor, um dieselben möglichst frisch liefern zu können [...]".

Seit 1839 als freier Schriftsteller tätig, betätigte sich der aus Leipzig stammende Schriftsteller als Übersetzer und Verfasser belletristischer Literatur. "Doch fanden alle diese schönwissenschaftlichen Schriften Oelckers' wenig Beachtung. Mehr Erfolg hatten seine 'Gedichte' (1847), die einen tiefen poetischen Gehalt offenbaren und durch eine feine Ausdrucksweise der Gedanken erfreuen. Bei der politischen Bewegung des Jahres 1848 nahm Oelckers an dem Vereinsleben in seiner Vaterstadt regen Antheil, und bei seinem ausgeprägten Gefühl für Recht und Wahrheit konnte es nicht ausbleiben, daß er im Festhalten an der neuen Reichsverfassung auch in den Dresdener Maiaufstand (1849) verwickelt ward. Als Hochverräther zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe in Eisen verurtheilt, büßte er dieselbe seit 1851 in Waldheim" (ADB XXIV, 238f.). Nach einem Aufenthalt in Porto Alegre in Brasilien 1861 kehrte Oelckers im Jahr darauf nach Deutschland zurück. "Hier wirkte er in der Stille, soweit seine Kräfte reichten, litterarisch weiter und schrieb noch seine 'Humoristischen Geschichten' (IV, 1864-65), die gut erfunden und lebhaft erzählt sind, und seinen Roman 'Der Allerletzte' (IV, 1865)" (ebd.).

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