Albert, Heinrich. Erster (-achter) Theil der Arien etlicher theils Geistlicher, theils Weltlicher, zur Andacht, guten Sitten, keuscher Liebe und Ehren-Lust dienender Lieder zum Singen und Spielen gesetzt [...].

Königsberg, Johann Reusner (1-7) und Paschen Mense (8), 1650-1654.

8 Teile (alles Erschienene; in verschiedenen Auflagen, datiert I: 1652; II-V; 1651; VI: 1652; VII: 1654; VIII: 1650) in einem Band. Gest. Titel; (28); (28); (28); (28); (28); (28); (28); (28) SS. In Typendruck mit zahlreichen Holzschnittvignetten. Schwarzer Maroquineinband der Zeit (Rücken erneuert) mit Blindprägung sowie den Initialen "S. B." und "1666" in Goldprägung. Folio (206 x 327 mm).

 25.000,00

"Unbestreitbar das repräsentativste deutsche Liedwerk des 17. Jahrhunderts" (Osthoff) und durch die Gedichte von Simon Dach eine bedeutsame Quelle für die Barockliteratur. Heinrich Albert (1604-51) war Vetter und Schüler von Heinrich Schütz. "Mit Simon Dach bildete Albert das Zentrum des Königsberger Dichterkreises, der für das Barocklied eine besondere Bedeutung gewann" (Riemann). Die Gedichte Dachs, des "preußischen Opitz", wurden zu seinen Lebzeiten nie in einer abgeschlossenen Sammlung veröffentlicht.

Über die Seltenheit der "Arien" schreibt schon E. L. Gerber: "[...] Aber ohnerachtet dieser Menge von Ausgaben, sind dennoch Alberts Werke nunmehro so selten geworden, dass mir, während meiner mehr als dreißigjährigen Aufmerksamkeit auf musikalische Produkte, dennoch nie eine Note von ihm zu Gesichte gekommen ist [...]" (Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler II, 48).

Der zu Teil 8 gehörige, reich illustrierte und in Kupfer gestochene Vortitel ist vorgebunden (unterer Teil beschnitten und mit altem Papier hinterlegt; die letzten beiden Buchstaben von "Achter" radiert, sodass sich nun ein Gesamttitel ergibt: "Acht Theil der Arien theils geistlicher zu christlichem Leben und Sterben anreitzender, theils weltlicher zu geziemender Lust dienender Lieder"). Rücken und Vorsätze erneuert. Vereinzelt Zusätze von alter Hand; Einrisse und kleine Schadstellen ausgebessert. Zwei Seiten fleckig, sonst sehr sauberes Exemplar.

Literatur

RISM A, 620, 623, 626, 629, 633, 635, 638, 639. Faber du Faur 357. Goedeke III, 129. Wolffheim II, 2091. Hirsch III, 599. BSB I, 45 ff.

Art.-Nr.: BN#48018 Schlagwort: