Halder, Franz, Chef des Generalstabes des Heeres (1884-1972). Kriegstagebuch. Tägliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939-1942.

[Nürnberg], 1947/1948 (Entstehungszeitraum des Typoskripts).

Hektographiertes Typoskript. Reihe I (in Deutsch): 7 in 4 Bdn. Bde. 1, 2, 3 (in 1): 64, (1), 58, (1), 138, (3) Bll. Bde. 4, 5 (in 1): 219, (1), 101 Bll. Bd. 6 (in 1): 267 Bll. Bd. 7 (in 1): 315 Bll. Reihe II (in Englisch): 7 in 8 Bdn. Bde. 1, 2 (in 1): (1), XIII, (1), 61, (1), 62 Bll. Bd. 3 (in 1): 199 Bll. Bd. 4 (in 1): 252 Bll. Bd. 5 (in 1): 121 Bll. Bd. 6 (in 1): 288 Bll. Bd. 7 (in 2): 400, etwa 200 nn. Bll. Zus. 12 Bde.

 2.800,00

Der aus einer Familie mit langer militärischer Tradition stammende Heeresoffizier Franz Halder war am 1. September 1938 zum Nachfolger Ludwig Becks als Generalstabschef des Heeres ernannt worden und war zu Beginn des Zweiten Weltkrieges an allen strategischen Planungen der Wehrmacht beteiligt gewesen, darunter der Polenfeldzug 1939, der Westfeldzug 1940 ("Frankreichfeldzug") und der Überfall auf Rußland 1941 ("Unternehmen Barbarossa"). Nach einer Auseinandersetzung mit Hitler über den missglückten Ausgang der deutschen Sommeroffensive in der Sowjetunion 1942 ("Fall Blau" bzw. "Unternehmen Braunschweig") wurde Halder am 24. September 1942 als Generalstabschef abgesetzt und zog sich als Pensionär nach Berlin und nach Aschau im Chiemgau zurück. Halders in seiner Funktion als Generalstabschef geführtes Kriegstagebuch wurde schon kurz nach Kriegsende, am 5. Juni 1945 auf dem Speicher eines Dachbodens entdeckt, wo es von einer Vertrauten Halders versteckt worden war, und gelangte in die Dokumentenzentrale des Nürnberger Tribunals. Eine Arbeitsgruppe unter dem 1930 aus Österreich in die USA ausgewanderten Übersetzer Arnold Lissance übertrug das im Original in Gabelsberger-Kurzschrift verfasste Buch in deutsche Kurrentschrift. "Der damalige Chef der Historical Division der US Army in Europa, Oberst H. E. Potter, ließ schließlich in seiner Abteilung das 'Tagebuch' in der Lissanceschen Fassung deutsch und englisch vervielfältigen und an westliche Kommandobehörden verteilen" (Jacobsen, s. u., Bd. III, S. 537).

Die vorliegenden Bände sind ein vollständiges Exemplar dieser deutschen und englischen Fassung, die in insgesamt 14 Bänden (gebunden in 12) den Zeitraum vom 14. VIII. 1939 bis zum 24. IX. 1942 umfasst. Eine Buchausgabe der deutschen Fassung erschien von 1962 bis 1964 in drei Bänden im Verlag W. Kohlhammer in Stuttgart. Herausgeber war der Arbeitskreis für Wehrforschung, der von Franz Halder seit 1954 betrieben wurde und nebst Halders eigenem Kriegstagebuch auch das "Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1940-1945" veröffentlichte. Die hier ebenfalls vorliegende englische Fassung weist zudem ein Vorwort Lissances auf, ein Abkürzungsverzeichnis und auch rund 200 Seiten Anmerkungen.

Die Kapitale teils etwas berieben und bestoßen (Bd. 4 der ersten Reihe stärker).

Literatur

Hans-Adolf Jacobsen (Bearb.), Generaloberst Halder. Kriegstagebuch. 3 Bde. Hg. vom Arbeitskreis für Wehrforschung (Stuttgart: Kohlhammer, 1962-1964).

Art.-Nr.: BN#49829 Schlagwörter: ,