Die Waffen der antiken Welt: Lepsius' unveröffentliches eigenhändiges Werkmanuskript

Lepsius, Karl Richard, Ägyptologe und Sprachforscher (1810-1884). (De armatura). Arma Graecorum, Romanorum, gentiumque Barbarorum. Recensuit et ordine digessit Ric. Lepsius juvenis admodum dum Parisiis studia archeologica prosequeretur suadente ac opibus adjuvante H. de Albertis de Luynes.

Paris, ca. 1833-1835.

Griechische, lateinische und französische Handschrift auf Papier. 3 Bde. 4to (214 x 228 mm), Gr.-4to (224 x 273 mm) und 8vo (132 x 180 mm). Regelmäßige, flüssige Kursive in schwarzbrauner Tinte. (1), 538 Bll. 25 SS. 85 Bll. Durchwegs auf Fälze geheftet und gebunden in etwas spätere einheitliche grüne Halblederbände mit Marmorbezug, Rückenvergoldung und goldgepr. roten Rückenschildchen.

 18.000,00

Umfassende, im Auftrag des Duc de Luynes erarbeitete Studie des berühmten deutschen Ägyptologen und Sprachforschers Lepsius, der 1842-45 die preußische Ägypten-Expedition leiten sollte, über die Waffen der antiken Welt.

Während seines Aufenthalts in Paris 1833-35 stellte Lepsius für den bedeutenden Archäologen und Numismatiker Honoré Theodoric d'Albert de Luynes (1802-67), einen Förderer der Künste, aus den griechischen und lateinischen Schriftstellern das Material für ein archäologisch-philologisches Werk des Herzogs über die Waffen der Alten zusammen. Der umfangreiche erste Band, betitelt "Arma Graecorum, Romanorum, gentiumque Barbarorum", enthält ein griechisches Repertoire mit Anmerkungen in französischer Sprache (Bl. 128r: "C'est donc une couverture de tous le bras, non pas seulement de la main ce qu'on serait porté à croire d'après l'explication de Pollux [...]"; Bl. 165r: "sur la fabrication des glaives"; Bll. 262-264 umfangreich zu Bogen und Bogenschützen etc.) und ab Bl. 515 einen alphabetischen Index. Ein größerformatiger, schmaler Band ist ausschließlich Homer vorbehalten: Griechischer Text und französische Anmerkungen in zwei Spalten mit einigen Illustrationen; behandelt Schilde, Helme, Harnische, Schwerter etc.; u. a. zur Sammlung Durand ("Parmi les vases de Monsieur Durand il y a une amphore à fig., représentant le combat d'Hercule contre les Amazones [...]"), zur Rüstung des Agamemnon und des Alexander, zu Herkules' Fell des Nemeischen Löwen ("n'est devenue un vêtement de ce héros que depuis Pindare") usw. Der Oktavband verzeichnet Zitate aus griechischen Texten (wiederum mit französischen Anmerkungen) zu Helmen, Harnischen etc. ("Et en effet je crois qu'Homère lui même par ces différents noms d'armures [...] a voulu désigner différentes espèces qu'il semble aujourd'hui [...] je n'hésite nullement de croire que ces noms désignaient autrefois des espèces de casques").

Einbände unbedeutend berieben; ganz vereinzelt gering fleckig oder mit kl. Randläsuren. Ein prächtiges, unikales und unveröffentlicht gebliebenes Werkmanuskript des großes Philologen, gebunden für den Auftraggeber.