Gounod, Charles, Komponist (1818-1893). Eigenh. Brief mit U.

Paris [Poststempel], 7. VI. 1882.

1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Kuvert.

 750,00

An den Bariton Salvatore Marchesi bezüglich einer Sammlung armenischer liturgischer Gesänge, die Gounod zugestellt werden sollte. Gounod versichert seinem Freund, dass er die Sammlung noch nicht erhalten habe und ihn von ihrem Eintreffen umgehend in Kenntnis setzen werde: "Je t'affirme que, cette fois encore, pas plus que la première, je n'ai reçu la Collection des Chants Liturgiques Arméniens - Il est impossible qu'elle arrive chez moi et que je l'ignore - dès que je l'aurai, je te le dirai [...]".

Nach dem Ende seiner aktiven Bühnenkarriere betrieb Salvatore Marchesi gemeinsam mit seiner heute bekannteren Frau Mathilde ab 1881 eine Gesangsschule in Paris. Die mit Abstand berühmteste ihrer Schülerinnen war die australische Sopranistin Nellie Melba (1861-1931).

Charles Gounod, der selbst ein begabter Amateursänger und langjähriger Chorleiter in Paris und London war, befreundete sich in seinem letzten Lebensjahrzehnt mit Mathilde und Salvatore Marchesi und arbeitete mit deren Gesangsschülerinnen. Als Pädagogin schätzte Mathilde Marchesi Gounods Vokalmusik, da diese keine Überforderungen der menschlichen Stimme forciere. In ihren Memoiren schreibt sie zum Tod des Freundes: "On the 15th of October, 1893, the musical world sustained an irreparable loss in the death of Charles Gounod, and I personally lost in him a devoted friend. I am very fond of his light, flowing melodies, for they appeal to the heart, and are admirably suited to the human voice" [Marchesi and Music, S. 288].

Gefaltet.

Art.-Nr.: BN#50605 Schlagwort: