"ich scheide also aus der Welt"

Mailáth von Székhely, Johann Graf, Historiker und Schriftsteller (1786-1855). 2 eigenh. Briefe mit U.

München und o. O., 3. XII. 1854 und o. D.

Zusammen (1+1 =) 2 SS. auf 1 Doppelblatt und 1 Einzelblatt. Mit eh. adr. Kuvert bzw. eh. Adresse verso (Faltbrief). (Qu.-)8vo.

 350,00

An Herrn Kornberger in München: "Von vielen Seiten gedrängt, kan ich die Zeit nicht mehr erwarten in der mir Geld eingeht, ich scheide also aus der Welt. Leben Sie wol! Sagen Sie der Familie Rastorf, namentlich Baronin Aretin meinen herzinnigsten Dank für ihre mehrfachen Freundschaftsbeweise die ich seit drei Jahren erhalten. Gott segne Sie dafür! Meine Schuld wird Frau v. Hilbert übernehmen, und bezahlen. Gott mit Ihnen! [...]" (3. XII. 1854).

Der Poststempel auf dem beiliegenden Kuvert trägt das Datum 5. I. 1855, verso die Zeile "Letzter Brief des Grafen Mailath", wohl von Empfänger- oder Sammlerhand. Mailáth hatte zwei Tage zuvor, am 3. Jänner 1855, gemeinsam mit seiner Tochter Henriette im Starnberger See Selbstmord begangen.

An den Regierungsrat Georg Wilhelm von Raumer in Wien: "Das Hochamt in der k. k. Hofburgkapelle, ist Morgen um elf Uhr, haben Sie also die Gefälligkeit sich um drei viertel auf elf Uhr zu mir zu bemühen [...]" (o. O. u. D.).

Mit montiertem Zeitungsausschnitt. Das Kuvert und der undatierte Brief auf Papierträger montiert.