[Thomas, Corbinian. Mercurii Philosophici Firmamentum Firmianum. Descriptionem et usum globi artificialis coelestis.

Frankfurt & Leipzig, 1730].

Nur Tafelband (ohne Text). 84 gest. Tafeln (12 gefaltet, 1 mehrfach gefaltet) im originalen Handkolorit, durchgehend goldgehöht. Halbleder der Zeit mit rotem Rückenschildchen und reicher Rückenvergoldung. Quer-4to (220 x 167 mm).

 9.500,00

Erste Ausgabe. Beeindruckendes Exemplar in prachtvollem Originalkolorit, mit strahlenden Farben in präzisem und differenziertem Auftrag sowie glänzender Vergoldung. Dargestellt sind astronomische Instrumente, Schemata von kosmologischen Theorien, Armillarsphären, Himmels- und Erdgloben, eine Windrose, eine Sonnenuhr, zwei Mondkarten, eine Karte des Salzburger Landes und auf 54 Bll. Sternbilder (borealis & australis), darunter die des Tierkreises. Die Kupferstiche wurden ausgeführt von A. C. Fleischmann, J. C. Bernd und J. Hering. In ihrer barocken Ikonographie, die im himmlischen Glanz zugleich die Pracht des absolutistischen Fürstentums darstellt, stehen sie in der Tradition älterer Astronomen wie Johannes Hevelius: So versetzt hier Thomas das Wappenzeichen des Widmungsempfängers Fürsterzbischof Leopold von Firmian, zwei Hirschgeweihe, im Sternbild der nördlichen Krone an den Himmel und tauft es ihm zu Ehren um in "Corona Firmiana". Das Frontispiz (hier Bl. 2) zeigt Firmians Portrait.

Der Benediktiner Corbinian Thomas (1694-1767) war Astronom und Mathematiker, Professor (1721), dann Bibliothekar, Vizedirektor und Prokanzler der Universität Salzburg. Er lehrte Exegetik, Hermeneutik, Rhetorik sowie auch Hebräisch.

Deckel berieben; Ecken und Rücken unter weitgehender Verwendung des alten Materials restauriert, dabei auch Heftung teils erneuert. Vorsätze etwas angeschmutzt und (leim-)fleckig; am vorderen Innendeckel hs. Besitzvermerk des Alfons Olsson (dat. 7. 3. 1909). Im Rand teils fingerfleckig und einige kleinere Randläsuren; die mehrfach gefaltete "Tabula synoptica" mit restauriertem Einriss, ebenso die Tafel "Virgo"; Blatt 12 mit kleinem Eckeinriss (hinterlegt).

Literatur

Vgl. Wurzbach XLIV, 252. Lalande 392. Poggendorff II, 1096. Zinner (Instrumente) 535 (alle die 2. Ausg. 1731).

Art.-Nr.: BN#52056 Schlagwörter: ,