[Album amicorum]. Stammbuch mit ca. 35 Eintragungen in meist lateinischer, selten deutscher und griechischer Handschrift auf Papier.

Jena, Gießen, Minden Berlin, Leipzig, Wittenberg u. a. O., 1707-1712.

Zusammen ca. 47 SS. auf 215 Bll. (davon 221 Bll. foliiert, es fehlen die Bll. 3-5, 82 und 215-216). Mit 5 kleineren und 5 ganzseitigen Aquarell- oder Deckfarbenillustrationen, 1 Rötelzeichnung und 6 montierten Kupferstichen (vorwiegend rund beschnittene Embleme). Lederband der Zeit mit reicher Rücken-, Deckelblindprägung, dreiseitigem Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. Qu.-8vo (159 x 96 mm).

 4.500,00

Die Einträge stammen u. a. von Landgraf Franz Ernst von Hessen-Darmstadt, von Bernhard Pflugk (1637-1716), dem Geheimen Rat und Hofmarschall des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen, von einem Hans Gottfried von Seltzer, einem G. F. v. Schlegel, von Graf Ferdinand Maximilian von Ysenburg-Büdingen, von dem kgl. preußischen Kommandanten von Minden Stephan Matthaeus du Vulson, von dem kgl. preußischen Geheimrat Georg Heinrich von Borcke (Vater des späteren Präsidenten der Kriegs- und Domänenkammern in Minden und Kleve, Friedrich Wilhelm von Borcke), von dem kgl. polnischen und kurfürstlich-sächsischen Offizier und General Ernst Mathias von Borcke (1646-1728, zuletzt Gouverneur von Dresden im Rang eines Generalleutnants), von dem kgl. preußischen Regierungsrat zu Minden Pierre de Remy (gen. von Montigny), von Hermann Pörtner, von Johann Christoph Scheider (1681-1713), der einige Monate nach seiner Eintragung (Leipzig, 20. V. 1710) die erste "Professur für Chymie" an der Universität Leipzig antreten sollte, von dem Leipziger Kammerrat und Abgeordneten Christian Friedrich Gerhardt, von Johann Adolph Jauch (dem späteren Stadtphysikus in Torgau, 1690-1742), von dem Juristen und späteren Reichshofrat in Wien Nikolaus Christoph Lyncker (1643-1726), von Georg Bömches, Theodor Stein, dem Theologen und Hebraisten Albrecht Joachim von Krakewitz (1674-1732), von dem Mediziner Johann Gabriel Rudolphi, von dem Hofprediger Albert Fiedler Knopf (1665-1715), von Hans Christoph von Koschembahr und Skorkau, von dem Ingenieur Johann Benedict Fritzsch sowie von Ernst Ludwig von Gemmingen (1685-1743, später Geheimrat, Regierungs- und Konsistorialpräsident sowie Hofrichter am Gesamthofgericht in Marburg).

Unter den Bildbeiträgen finden sich allegorische und natürliche Landschaften, ein symbolischer Brunnen und Ofen, ein Gärtner, das Trompe-l'oeil eines ausgerissenen Kalender-Papierstücks, drei Wappenbilder, ein fliegender Putto und eine "Fortuna"; die Rötelzeichnung mit Personifizierung einer Tugend.

Am Beginn 6 SS. mit Eintragungen in der Art von Geburtenbüchern aus den Jahren 1713 bis 1771. Papierbedingt stärker gebräunt und teilweise etwas fleckig, Einband fachmännisch restauriert.

Art.-Nr.: BN#52791 Schlagwörter: ,