An ihren Ehemann Kaiser Franz Josef in skandalöser Angelegenheit

Elisabeth ("Sisi"), Kaiserin von Österreich (1837-1898). Eigenh. Brief.

[Bad Ischl, Oktober 1862].

8vo. ½ S. auf blauem Doppelblatt.

 12.500,00

Bislang unbekanntes Zeitdokument zu einem der großen Skandale im Hause Wittelsbach, der außerehelichen Schwangerschaft ihrer jüngeren Schwester Marie Sophie Amalie (1841-1925): "Die Kaiserin an Seine Majestät den Kaiser. Marie wünscht dringend mich zu sehen. Kann ich ihr in Traunstein für wenige Stunden Rendez-Vous geben? Bitte gleich um Antwort".

Im Oktober 1862, als Marie von einer Wallfahrt aus Altötting zurückkehrte, trafen sich die Wittelsbacher Schwestern im Gasthof Wispauer in Traunstein. Die abgesetzte Königin von Neapel war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger mit einem unehelichen Kind. Im Familienrat wurde beschlossen, dass Marie sich in das Ursulinen-Kloster in Augsburg zurückziehen solle, wohin sie sich direkt nach ihrem Aufenthalt in Traunstein begab. Im November brachte sie dort die Tochter Daisy zur Welt, die bald nach der Geburt an Pflegeeltern weitergegeben wurde. Zum Aufenthalt in Traunstein wurde berichtet, dass Marie dort ihren Hofstaat entlassen und nur die Zofe Mariette bei sich behalten habe; außerdem hätten die beiden Frauen das Hotel Wispauer nur einmal verlassen, um in die nahegelegene Kirche zu gehen. Marie soll mit Daisy in Kontakt geblieben sein, bis diese noch vor ihr starb, und auch an ihrer Beerdigung in Paris teilgenommen haben.

Wohlerhalten.

Art.-Nr.: BN#53948 Schlagwörter: , ,