Die Stiftung der Marienkapelle in Hondschoote

Hondschoote, Walter (Gauthier) de. Pergamenturkunde. "Fundatio capellanie etc. an[no] 1209".

Hondschoote, September 1209.

Folio (ca. 310 x 205 cm mit 2 cm Plica). Lateinische Handschrift auf Pergament. Die ersten beiden Worte in roter, der Rest in schwarzbrauner Tinte geschrieben. Ohne das Siegel.

 9.500,00

Sehr frühe und seltene Archivalie zur Stiftung der "capella sancte marie" (Marienkapelle) in der Gemeinde Hondschoote, über die Rechte und Pflichten des "capellanus", die Verbindung der Kapelle zur örtliche Pfarrkirche etc. Incipit: "Ego Walterus de hondescote notum esse volo tam presentibus quam futuris presentera paginam inspecturis [...]". Unter den Zeugen finden sich "Marcus abbas sancti Winnoci de bergis" [= St. Winoc, Bergues], "Walterus ... decanus sancte Walburgis" (St. Walburga, Veurne/Furnes) und "Henricus abbas sancti Nicholai de furnis [= St. Nicholas, Veurne/Furnes]".

Geschrieben nur drei Jahre, nachdem Walter de Hondschoote gemeinsam mit Herbert de Wulfenghem die aufständischen Blavotins ("Blaufüße") gegen Mathilde von Portugal, Gräfin von Flandern, und den Adel in den Kampf geführt hatte. Die Aufständischen belagerten sogar Bergues, wurden aber 1206 in einer als "lundi rouge" ("Blutmontag") in die Geschichte eingegangenen Schlacht besiegt. Walter scheint für seine Rolle nicht streng bestraft worden zu sein.

Hondschoote im Département Nord liegt 20 Kilometer südöstlich von Dünkirchen, an der Grenze zu Flandern. Der Ort ist bekannt für die Schlacht bei Hondschoote 1793, in welcher das französische Heer die englischen und hannoveranischen Truppen unter dem Kommando des Duke of York besiegte.

In gut leserlicher Schreiberhand. Mittig gefaltet, etwas angestaubt, aber insgesamt wohlerhalten.

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