Kerkerinck zur Borg, Engelbert Frh., Historiker (1872-1933). Eigenhändige Sentenz mit U., eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug.

Haus Borg (Rinkerode), o. D.

1½ SS. auf 2 Bll. Folio (223:282 mm). Davon ein Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten. Jedes Blatt aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm).

 450,00

"Die Seele unseres Volkes wird heute weniger von ideellen als von materiellen Regungen bewegt. Ansprüche wirtschaftlicher Art sind es, die offen oder versteckt unsere politischen Probleme beherrschen. Für Deutschlands Zukunft dürfte die Frage entscheidend werden, ob der deutsche Wirtschaftsprozess eine Vermehrung des deutschen Kapitals oder aber eine Steigerung der deutschen Schuldenlast hervorbringen wird [...] Das Prinzip des Stimmenkaufs (aus anderer Taschen) beherrscht das parlamentarische Geschehen [...] An eine Heilung von innen und aus eigener Kraft zu glauben, fällt hiernach schwer. Vielmehr scheint eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür zu sprechen, dass man politischerseits die Dinge treiben lässt, mit dem Ergebnis einer zunehmenden Passivität der deutschen Wirtschaftsbilanz, der eine zunehmende Aktivität der radikalen Strömungen entsprechen wird [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei der Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben.

Als Politiker war Kerckerinck zur Borg besonders als landwirtschaftlicher Interessenvertreter tätig.

Mit leichter Rostspur einer Büroklammer.

Literatur

Koslowsky 107.

Art.-Nr.: BN#55353 Schlagwörter: ,