Kleefeld, Kurt von, Kammerpräsident und Industrieller (1881-1934). Ms. Sentenz mit eigenh. U.

Berlin, 7. X. 1927.

1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm).

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"Das Wichtigste für die Zukunft eines Volkes ist, seine politische, wirtschaftliche und moralische Situation zu erkennen. Eine starke und klare Führung darf nichts beschönigen. Wir müssen unsere Souveränität und Freiheit wieder gewinnen. Ohne diese sind wir in der Welt weder ein Faktor noch ein Gewicht und werden lediglich als Welthandels- und Kompensationsobjekt benutzt. Zunächst müssen wir ohne Klassen- und Rassengegensätze in Beseitigung des uralten deutschen Erbübels der heimischen Zweitracht einig werden in der gegenseitigen Achtung der Volksgenossen und in der wahren, tiefgefühlten Liebe zum Lande. Recht oder Unrecht mein Vaterland! [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928).

Der gebürtige Kasseler Kleefeld, Schwager Gustav Stresemanns, sanierte die maroden Finanzen eines der reichsten Adeligen Deutschlands, des Fürsten Christian Kraft zu Hohenlohe-Oehringen, der über beträchtliche Kohlegruben und Zinkhütten verfügte. Infolge dieses Dienstes wurde Kleefeld als letzter Mensch im Deutschen Kaiserreich, und als einer von nur wenigen Juden, in den Adelsstand erhoben.

Literatur

Koslowsky 69.

Art.-Nr.: BN#55364 Schlagwort: