Johann, Fürst von Anhalt-Zerbst (1621-1667). Eigenh. Brief mit U. ("Johann Fürst zu Anhalt mppria").

Zerbst, 8. VI. 1658.

1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 1.500,00

Hinsichtlich Schwierigkeiten bei der Rechtssprechung auf den Territorien deutscher Barockfürsten an die Dechanten und die Kapitelgemeinschaft der Erzbischöflichen Domkirche zu Magdeburg mit der Forderung nach rechtlicher Entscheidung zum Vorgehen gegen den Sebastian von Wallwitz wegen Ungehorsams gegen eine gerichtliche Ladung ("contumacia") und Störung der Gerichtsbarkeit ("turbation"). Von Wallwitz war nach einer Klage betreffend unterlassener Pachtzahlung gegen Pächter in Lühe wegen Regens ("starken gewäßers") nicht vor Gericht erschienen und hatte mittels anderer Gerichte eine ordentliche Rechtsprechung unterwandert: "Wir haben unns dahin resolviret, seind auch deßen gnugsam befugt, dem von Walwitz seine pächte die er in dem Ambte Möckern zu fordern, zu arrestiren, und so lange anzuhalten, bis er in denselben Gerichten entweder seine sache, welches er aber nicht thun kan, zu rechte ausgeführet, oder aber die straffe und abtrag, so erkant werden wirdt, abgestattet und caution de non amplius turbando geleistet [...]".

Johann, Fürst von Anhalt-Zerbst war als "Der Wohlgestalte" Mitglied Nr. 398 der "Fruchtbringenden Gesellschaft".

Mit Ausschnitt durch Brieföffnung, Siegelspur, kleinen Papierdurchbrüchen entlang der Faltlinien, Aktenvermerk und Sammlernotizen in Tinte und Blei.

Art.-Nr.: BN#56102 Schlagwort: