"dass Kurt Wolff und Kiepenheuer bezüglich Kafka einig werden"

Brod, Max, Schriftsteller (1884-1968). 4 (3 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit U.

Prag und o. O., [1921]-1930.

Zusammen 12½ SS. auf 8 Bll. 8vo.

 1.800,00

An Georg Heinrich Meyer, den Verlagsleiter des Kurt Wolff Verlags, bei dem soeben sein "Bekenntnisbuch" (wie es im Untertitel heißt ) "Heidentum, Christentum, Judentum" erschienen war, zur Übersendung eines Vorabdrucks aus dem "Neuen Wiener Journal": "Heute nun einen weiteren aus dem Israelitischen Wochenblatt für die Schweiz - und eine wichtige Notiz der Jüdischen Preßzentrale Zürich, die ich dahin lanciert habe, weil sie von dort von sämtlichen jüdischen Blättern nachgedruckt werden wird. Sie sehen zugleich daraus, daß mein Buch in tschechischen Kreisen schon Aufsehen macht [...]" (12. VI. [1921]).

Der Brief vom 20. VI. [1924] mit der Bitte um Zusendung eines Exemplars von "Heidentum, Christentum, Judentum" an Leopold Jessner, den Intendanten des Staatlichen Schauspielhauses in Berlin, der von "Dienstag" ([Anfang Oktober 1926]) mit einer Invektive gegen den Drei Masken Verlag: "Nun sagen Sie mir, schreiben Sie mir, bitte, ob man sich nicht vor Wut totärgern muß. Da schickt mir heute die [Leopoldine] Konstantin beiliegenden Brief des 3-Masken-Verlages. Habe ich Ihnen nicht in Leipzig vorausgesagt, daß [Jakob Elias] Poritzky diese herrliche Sache zerschlagen wird? - Sie haben mir nie geglaubt, wenn ich mich über ihn beschwerte. Hier ist das Dokument! Ich bin fest entschlossen, mit allen meinen Dramen vom 3-Masken-Verlag wegzugehen, wenn Sie nicht die Sache in Ordnung bringen und eventuell durch ein Machtwort telephonisch Herrn Poritzky dazu anhalten, meine Interessen doch etwas besser zu wahren. Ich habe direkt den Eindruck, daß 3-Masken absichtlich meine Erfolge (wie diese Konstantin-Tournée) vereitelt! [...]" (ohne die erwähnte Beilage).

Der Brief vom 2. X. 1930 über Verhandlungen mit dem Kiepenheuer Verlag: "Es war eigentlich alles schon fix und fertig, aber Kiepenheuer hat infolge der geänderten politischen Lage in Deutschland solche Angst, dass er sich noch eine Bedenkzeit bis Anfang November erbat. Eine Herausgabe kommt ja ohnehin erst im nächsten Jahr in Frage, sodass die Verzögerung eigentlich nichts schadet. Es wäre sehr gut, wenn Sie bis dahin es erreicht haben könnten, dass Kurt Wolff und Kiepenheuer bezüglich Kafka einig werden [...]".

Art.-Nr.: BN#56189 Schlagwort: