Exemplar der Familie des Widmungsempfängers

Bucelin, Gabriel. Rutiliae, longe vetustissimae et illustrissimae inter romane urbis principes familiae [...].

Feldkirch, J. Hübschlin, 1677.

(4), 143, (1) SS. Mit gest. Frontispiz und gest. Portrait des Nautius Rutilius, hervorragend mit Deckfarben koloriert, sowie einem Portrait des Johann Joachim von Aichen in Deckfarben auf Pergament. Grüner Samteinband des 18. Jhs. über Holzdeckeln mit Wolkenkleistervorsätzen (die Spiegel beschädigt); Spuren alter Schließen. Dreiseitiger Goldschnitt. 4to.

Auf Anfrage

Das wohl seltenste Werk des Schweizer Gelehrten Bucelin: eine genealogische und familiengeschichtliche Studie zu den Rutiliern (gens Rutilia), einer römischen Familie aus der plebeischen Nobilität, von der sich unter anderem die italienische Familie Roverella und die deutsche Familie von Aichen ableiteten. Bucelin widmete es dem niederösterreichischen Landschreiber Peter von Aichen, der 1666 für seine Familie den nö. Ritterstand erwarb. In Bibliotheken sind nur sechs Exemplare nachweisbar: in der Österreichischen Nationalbibliothek (das Exemplar des kaiserlichen Beamten Joachim Windhaag) und der UB Wien (das Exemplar der Wiener Jesuiten), in der Nö. Landesbibliothek in St. Pölten sowie in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart (in den letzten beiden Häusern jeweils zwei Exemplare). Das vorliegende siebte bekannte Exemplar stammt aus der Familie von Aichen selbst und enthält vor dem gedruckten Titel ein prachtvolles, auf Pergament gemaltes Portrait des nö. Landuntermarschalls Johann Joachim von Aichen (1664-1729) mit Draperie, Architekturaufbau, allegorische Figuren, Wappen und rot übermalter Inschrift (rechts unten undeutlich monogrammiert und datiert "JMP 1707").

Der Benediktinermönch Gabriel Bucelin (1599-1681) aus Diessenhofen im Thurgau, einer der fruchtbarsten Gelehrten des 17. Jahrhunderts, war Professor im Kloster Weingarten sowie Feldkircher Propst.

Samteinband gering fleckig; einige Partien des Deckfarbportraits berieben bzw. mit kleinen Farbabplatzungen; das Wolkenkleisterpapier unschön von den Spiegeln geschält. Insgesamt von hervorragender Erhaltung. Kein Exemplar im Handel nachweisbar.

Literatur

OCLC 311312169. Nicht im VD 17.

Kat.-Nr.: 11 Katalog: New Yorker Antiquariatsmesse 2021