An Hugo und Else Bergmann

Brod, Max, Schriftsteller (1884-1968). 2 eigenh. Briefe mit U. und 1 eigenh. Postkarte mit U.

[Prag] und Tel Aviv, [1927]-1956.

Zus. 4 SS. 8vo. und 1 S. Postkarte. Beiliegend: 1 eigenh. Brief mit U. von Else Brod (Prag, 24. II. 1913, 1 S. auf Doppelblatt, mit eh. adress. Kuvert) sowie die hs. Abschrift eines Gedichts von Max Brod.

 950,00

An den Philosophen Samuel Hugo Bergmann (1883-1975) bzw. an dessen Frau Else (1886-1969): "Liebe Frau Dr. Bergmann, vielen Dank für Brief und Konzertprogramm. Ganz subjektiv kann ich nur sagen, daß ich zu solch einem Konzert mit so viel atonaler Musik nicht gehen würde, - ich ertrage Atonales nur in homöopathischen Dosen. 'Der Wanderer' von Schönberg (aus seiner Frühzeit) ist allerdings gar nicht atonal [...] Lieber Hugo, Ich habe einen Stoß Bücher und Zeitschriften bereitgestellt [...] Das Buch über Schreiber muß ich mir erst selbst beschaffen. Ich glaube: der Verlag ist verkracht. Ich sandte sowohl dir persönlich als auch an die Bibliothek meinen neuen Roman 'Die Frau, n. d. m. sich sehnt'. Hoffentlich gut angelangt? Qui tacet, assentire videtur [...]" [Prag, 1927].

An Else Bergmann: "Dank für Ihre freundlichen Worte. Wenn ich Sie in letzter Zeit so selten gesehen habe, so ist nur meine allzu starke Inanspruchnahme schuld daran. Es würde mich freuen, wenn Sie mich einmal besuchten [...]" ([Tel Aviv], 27. IX. o. J.).

"Liebe Frau Bergmann, Soeben schreibt mir Klaus Wagenbach, daß er ab Genua hier am Samstag in Haifa einlangt [...] Ich darf also voraussetzen, daß wir Sie entweder Samstag von 6-7, oder Sonntag vor 10 oder 6-7 Nachm. in Ihrer Wohnung vorfinden werden [...]" (Tel Aviv, 12. IV. [1956]).

Der Brief von Else Brod gratuliert dem Ehepaar Bergmann zur Geburt ihres Sohnes Martin (1913-2014, später Professor der Psychologie an der New York University): "Eben von unserer schönen Reise heimgekehrt hören wir, daß unser freundschaftlicher Kreis sich durch ein neues kleines Mitglied vergrößert hat. Möge dieses zu Ihrer Freude heranwachsen! Möge es aus dem heiligen Urgrund der Welt, welchen es eben erst verlassen hat und mit dem es vielleicht noch in geheimnisvoller Verbindung steht, etwas Licht und Gefühl zu seiner eigenen und zu unserer Belehrung herübertragen [...]" (Prag, 24. II. 1913).

Die Abschrift des Gedichts "Bis wir einander verlernen" undatiert, nicht in der Handschrift von Hugo oder Else Bergmann.

Kleine Knitterspuren und Randeinrisse, etwas fleckig, im ganzen wohlerhalten. Aus dem Nachlass der Familie Bergmann.

Art.-Nr.: BN#57288 Schlagwörter: ,