[VERKAUFT]

Dieses Stück ist bereits verkauft. Am Ankauf eines gleichwertigen Exemplars bzw. von Stücken ähnlicher Bedeutung sind wir immer interessiert.

Anfrage

Strauss, Richard, Komponist (1864-1949). Eigenh. Briefkarte mit U.

Wohl Wien, 26. I. 1928.

1 S. Qu.-kl.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert.

An den befreundeten Dirigenten Egon Pollak mit der Mitteilung, dass wegen Erkrankung seiner Köchin ihre Skatrunde bei Emanuel Grab-Hermannswörth (1868-1929) stattfinden werde.

Skat war neben Musik und Familie die größte Leidenschaft des Komponisten, der dem Spiel in "Intermezzo" sogar ein tönendes Denkmal gesetzt hatte. Die Familie Grab-Hermannswörth hatte Strauss während einer "Salome"-Aufführung in Prag kennengelernt, wo der jüdische Großindustrielle Webereien besaß. Strauss' Sohn Franz hatte sich 1923 mit Emanuels Tochter Alice (1904-91) verlobt, im Jänner 1924 hatten sie geheiratet. Schon rasch wurde die bescheidene, aber hochintelligente und tüchtige Schwiegertochter die "persönliche Sekretärin ihres Schwiegervaters und später Treuhänderin seines Nachlasses. Während des Zweiten Weltkriegs versuchte Richard Strauss mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter, seinen jüdischen Verwandten zu helfen. In mehreren Fällen war seine Intervention ohne Erfolg, aber es gelang ihm, die Mutter von Alice, Marie Henriette, noch im Jahr 1938 in die Schweiz zu bringen, wo sie den Krieg überlebte. Alice musste sich erst seit Ende des Jahres 1944 vor den Nazis verstecken" (Županic, 43).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; Karte und Kuvert mit kleinen Montagespuren verso.

Literatur

Vgl. Jan Županic, "Die Geschichte der Familie Grab von Hermannswörth", in: David. Jüdische Kulturzeitschrift, 23. Jg., 91 (Dez. 2011), S. 42-44.