Zur Weiterentwicklung des Wagner'schen Gralsglockenklaviers.

[Wagner-Kreis] - Groß, Adolf von, Bankier, enger Freund Wagners und langjähriger Finanzverwalter der Bayreuther Festspiele (1833-1894). Eigenh. Brief mit U.

Bayreuth, 25. IV. 1886.

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit hs. adr. Kuvert.

 800,00

An den Bankier Baron Felix von Kaskel (1833-94) mit der Bitte um Überlassung eines "Glocken"-Musikinstruments zwecks Vergleichs mit dem "Gralsglockenklavier" sowie zu dessen Verbesserung und Weiterentwicklung: "Metallplatten und Glocken in gewünschter Tiefe besitzen wir bereits ebenso ein hier construirtes Glockeninstrument [...] Durch Herrn Professor Wüllner [d. i. der Opernsänger Ludwig Wüllner] erfuhr ich vor kurzem, dass Ihre in der Societa del Quartetto benutzten Glocken schon die nöthige Tiefe hätten, es wäre uns deshalb erwünscht gewesen sie mit unseren Instrumenten zu vergleichen und eventuell zu erwerben, während wir schon der Kosten wegen absehen würden weiter zu experimentiren [...]".

Adolf Groß, der nach dem Ableben Richard Wagners auf dessen Wunsch hin zum Vormund von Wagners Kindern bestimmt wurde, stand der Witwe Cosima in allen finanziellen und administrativen Fragen zur Seite. Er trug die schwierigen und vielseitigen geschäftlichen Aufgaben des gesamten Festspielunternehmens ganz allein und führte die Bayreuther Festspiele zu außergewöhnlichen Erfolgen. Die erste Version des "Glockenklaviers", eines Klaviaturglockenspiels, wurde 1881 speziell für Richard Wagner für die Oper "Parsifal" von der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne konstruiert; es sollte tiefere Klänge als die Glocken des Wiener Stephansdoms erzeugen.

Mit gedr. Briefkopf "Verwaltungsrath der Bühnenfestspiele". Leicht fingerfleckig.

Art.-Nr.: BN#58150 Schlagwort: