Röder, Martin, Komponist und Chorleiter (1851-1895). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 4. III. 1871.

1 S. auf Doppelblatt. 8vo.

 550,00

An einen italienischen Musikverleger oder Kritiker namens Bianchi betreffend "langerwartete Klavierstücke". Röder legt dar, dass er auf ärztliche Anweisung das Haus derzeit nicht verlassen dürfe, und bittet den Empfänger daher um etwas Geduld. Er werde die Stücke abschicken, sobald ihm der Arzt erlaube, etwas Luft zu schnappen: "pure appena ch'il medico mi permette ispirar un po d'aria, il mio primo giro sarà soddisfar la Vostra preghiera - che credo aurà luogo fra qualche giorni - finqui vi pregherei aver un poco di papazienza". Röder bedankt sich für die Übermittlung einer "Divina Commedia", eventuell Franz Liszts 1857 entstandene Dante-Sinfonie, und kündigt an, Bianchi ein Stück von Donizetti zu schicken: "Della edizione minima vi dico la mia ottima grazia, che m'avete fatto passar della 'Divina Commedia' e farò passarvi cogli altri pezzetti, il pezzo di musica di Donizetti [...]".

Martin Röder machte sich als Chorleiter in Italien verdient. Als Chordirektor am Teatro del Verme zu Mailand begründete er dort die "Società del Quartetto Corale" und führte die bedeutendsten deutschen Chorwerke auf. Seine eigenen Kompositionen, darunter mehrere Opern, sind in Vergessenheit geraten.

Auf Briefpapier mit gedrucktem Briefkopf "Mart. Roëder Berlin". Leicht gebräunt. Mit Sammlervermerk in Blei (verso).

Art.-Nr.: BN#58182 Schlagwort: