Schiller, der Schwabe

Klaiber, Julius, Literaturhistoriker (1834-1892). Eigenh. Manuskript.

O. O. u. D.

6 SS. auf 6 Doppelbll. 8vo.

 450,00

Voll Bewunderung für seinen Landsmann Friedrich Schiller: "Eines der wohlthuendsten Gefühle, die wir als Schwaben empfinden, ist daß wir Schiller zum Landsmann haben. Der Mann, den die Nation als ihren Lieblingsdichter verehrt, den das Ausland als einen der Herren der Menschheit bewundert, er gehört uns in besonderem Sinne zu, und alles Lob, das ihm gespendet, alle Liebe, die seiner edeln Erscheinung dargebracht wird, berührt uns fast in ähnlicher Weise wie man sich der Anerkennung eines ausgezeichneten Familiengliedes erfreut. Am Ufer unseres heimischen Flusses ist seine Wiege gestanden, in der schlichten Sitte eines schwäbischen Bürgerhauses hat er seine Knabenjahre verbracht, u. so mancher Zug aus der Kindheitsgeschichte des Großen u. Herrlichen bewegt unser schwäbisches Herz mit dem Zauber innigster Vertraulichkeit. Wenn er in Lorch an der Hand des Vaters durch das grüne Wiesenthal zu den waldigen Höfen wandelt, wo von rechts der Hohenstaufen, von links das alte Kloster mit den Gräbern des großen Schwabengeschlechtes grüßt oder wenn er mit der treuen Schwester [...] gelegentlich einmal hinter die Schule geht, um an einem goldigen Frühlingstag durch die Gärten u. Felder zu streifen [...] zum erstenmal von der dichterischen Begeisterung erfasst wird u. wir hören, daß der Anlass derselben eine 'gestandene' Milch ist - ja nicht eine 'saure' Milch [...] - o da tritt er uns menschlich so nahe, wir fühlen ihn so ganz als den Knaben unseres Stammes [...]".

Mit einigen eh. Korrekturen. Beiliegend biogr. Notizen von alter Sammlerhand mit Verweis auf die Sammlung W. Bacmeister.

Art.-Nr.: BN#59287 Schlagwort: