Sammlung von Korrespondenzen, Informationsschreiben, Photographien und Karten zur Erforschung der Meere.
40 Briefe (davon 26 eigenh. Briefe mit U., 2 ms. Briefe, 8 ms. Brief mit U., 3 ms. Briefe mit eh. Korrekturen od. eh. Zusätzen und 1 ms. Telegramm) und 3 ms. Schriftstücke (davon 1 Schriftstück mit ms. Namenszug und eh. Korrekturen) und eh. Notizen. Zusammen ca. 65 SS. auf 55 Bll. 4to und (qu.-)8vo. Beiliegend 2 Karten in Folio (Routenkarte, ca. 430:530 mm; und geologische Karte, ca. 385:510 mm) und 14 schwarz-weiß Fotografien verschiedene Formate (94:119 bis 138:180 mm). Meist in französischer, vereinzelt in englischer Sprache. Mit Beilagen (s. u.).
€ 4.500,00
Schöne Sammlung zur Meeresforschung, insbesondere zu den Expeditionen Jacques Cousteaus (1910-97) mit der "Calpyso" im Roten Meer und nach Madagaskar sowie jene der "Président Théodore Tissier" unter Kapitän Roger Brenot (1916-98) zur Porcupine-Bank in der Keltischen See. Die meist an den Geographen André Guilcher (1913-93) gerichteten gelehrten Schreiben dokumentieren den Austausch innerhalb der französischen Forschergemeinschaft: unter dern Verfassern sind der Geophysiker Jean Coulomb (1904-99), der Unterwasser-Pioneer Philippe Talliez (1905-2002), der Meeresbiologe Louis Fage (1883-1964), der Geologe Jean Furnestin (1905-90), der Geograph André Cailleux (1907-86), der Vulkanologe Tazieff Haroun (1914-98) sowie einige britische Wissenschaftler (A. Robinson, J. N. Carruthers).
Zur Sammlung zählen zwei Schreiben Jacques-Yves Cousteaus und sechs Briefe seines Vaters Daniel P. Cousteau, der Anfang der 1950er Jahre Guilcher in Abwesenheit seines Sohnes antwortete. Jean Coulomb erwähnt ein Gerücht zu Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Expedition Cousteaus (25. VIII. 1951) und schreibt über Probleme bei der Beschaffung von Messgeräten. In den zwölf Briefen eines gewissen Berthiers an Guilcher werden Vorbereitungen zur Porcupine-Expedition von 1957 mitgeteilt, außerdem finden sich detaillierte Ausführungen Berthiers zu einer Theorie der Entstehung der submarinen Gesteinsablagerungen. In den Briefen Brenots, dieselbe Forschungsreise betreffend, heißt dieser Guilcher zunächst dazu willkommen (11. II.), sagt ihm später jedoch wieder ab (22. II.), da nur solche Personen an Bord gehen dürften, die durch das "Ministère de la Marine Marchande" dazu aufgerufen seien. In einem weiteren Brief kommentiert Brenot übersendete Photographien, die wohl wissenschaftlich nicht so sehr als für die Erinnerung nützliche sein dürften (21. III.).
Die beiliegenden Photographien zeigen in sieben Unterwasseraufnahmen Korallenriffe, eine Aufnahme mit Verwirbelungen der Meeresoberfläche über der La-Chapelle-Bank (Keltische See), der beiliegenden Notiz zufolge aus dem Jahr 1958, vier Aufnahmen einer kargen Landschaft mit Gebirge und Schafherden sowie eine weitere Aufnahme mit einer Sonnenbrille auf einer Gesteinsformation.
Eine Karte zeigt die Kampagnen-Route der "N. O. President Th. Tissier", die weitere Karte submarine Gesteinsfundorte, jeweils die Keltische See betreffend und in Spirituskopie.
Sechs Briefe mit gedr. Briefkopf "Institut de Physique du Globe" der Universität Paris, drei Schreiben mit dem der "Campagnes océanographiques françaises", vier des "Institut scientifique et technique des peches maritimes", ein Brief des "National Institute of Oceanography" (Wormley, Surrey), ein weiterer mit Briefkopf des "Department of Geography University College" (Leicester), ein Brief mit dem der "Expédition polaires Francaises" und Stempel "Expédition Arctique", zwölf Briefe mit gedr. Briefkopf "École Nationale d'Agriculture de Rennes", davon ein Brief zusätzlich gestempelt "Laboratoire de Lithologie-Pédologie-Hydrogéologie", und ein Brief vom "Institut océanographique" (Paris).
Außerdem beiliegend der Bildband "Calypso Cousteau / Sivirine" (Édition Robert Laffont, [1978] 1998) mit zahlreichen photographischen und graphischen Farbillustrationen und einer großen Falttafel zu den Umbauten, der Ausstattung und den Expeditionen der "Calypso" sowie eine Postkarte und ein Formular zu einer Bibliothekskorrespondenz Guilchers. Teilweise leicht stock- und braunfleckig, mit Rostspuren alter Büroklammern, teilweise mit leichten Randläsuren und Randeinrissen, ein Brief J.-Y. Cousteaus mit stärkeren Randläsuren. Verlistung auf Anfrage.
