Krenn, Robert, Schriftsteller (1871-1937). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 29. X. o. J. [nach 1918].

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 60,00

“Nachdem nun die endliche Abräumung des Schmelzer Friedhofes bevorsteht, möchte ich mir in Bezug auf Ihre letzte Rede im Stadtrath eine vielleicht nicht uninteressante Mitteilung gestatten. Ein auch für seine Vaterstadt Wien hervorragender Künstler liegt draußen auf der Schmelz vergessen von Allen u. er würde es doch verdienen, daß man ihm ein bescheidenes Plätzchen auf dem Zentralfriedhof gönnt. Ich meine Josef Kreipl den Komponisten des Mailüfterl das auf der ganzen Welt gesungen wird [...]”.

Der Tenorsänger und Liedkomponist, dessen Namen eine Gasse im 7. Wr. Gemeindebezirk trägt, war 1866 verstorben; der Abriß des Schmelzer Friedhofs datiert nach dem Ersten Weltkrieg.

Robert Krenn besuchte das Wiener Konservatorium, mußte jedoch aus gesundheitlichen Gründen auf die angestrebte Sängerlaufbahn verzichten und wurde Beamter im städtischen Rechnungsdienst. Daneben verfaßte er zahlreiche Theaterstücke, die an in- und ausländischen Bühnen mit großem Erfolg aufgeführt wurden, darunter das Bauerndrama ‘Aberglaube’ (1898). Zeitweise war er auch für die Filmgesellschaft "IFUK" sowie als Theaterdirektor in Mährisch-Ostrau, Klagenfurt, Pilsen, Wiener Neustadt und Ödenburg tätig. Vgl. Giebisch-G. 214.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; im linken Rand gelocht (geringe Textberührung).

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#6172 Schlagwort: