2 eigenh. Briefe mit U.
Zusammen (4+1 =) 5 SS. auf 3 Bll. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert.
€ 220,00
An den Historiker und Archivar Otto Cartellieri in Jena über ein Gerücht, das bei der Reichstagswahl 1884 die Runde machte: "Wenn Sie mir freundlich gestatten wollen, meine Auskunft an Sie, und nicht an die Oeffentlichkeit, zu richten, so steht sie Ihnen mit Vergnügen zur Verfügung. Sie ist leider nicht exakt. Daß ein Telegramm 'Fürst wünscht Sabor' 1884 vor der Frankfurter RT-Stichwahl 'von einer Seite, die gut unterrichtet sein konnte', an eine Frankfurter Persönlichkeit gerichtet worden sei, ist behauptet, für allbekannt erklärt, und andererseits [...] als Märchen bezeichnet worden. Die Zeitungspolemik darüber ist mir nicht gegenwärtig, auch nicht die Gegengründe der [Hamburger] Nachrichten; ob also die Tatsache richtig und wie weit sie erwiesen ist, vermag ich gegenwärtig nicht festzustellen. Das Eine aber ist außer Zweifel: falls Bismarck so ein Telegramm veranlaßt haben sollte, für die Vereinigten Liberalen ist damit gar Nichts anzufangen. Bismarcks Wunsch würde ja niemals der Wahl des Soz.-D. Sabor gegolten haben, sondern lediglich der Nichtwahl des bürgerlichen Demokraten Sonnemann. Er haßte die Frankfurter Zeitung u. die Frankfurter Demokratie; er hat Sonnemann u. seinem Blatte die schwersten Anschuldigungen ins Gesicht geworfen. Es kann sein, daß es ihm lieber war, einen Sozialdemokraten mehr im Reichstag zu haben, als den Demokraten. Oppositionell war der Eine so sehr wie der Andere; mit der Sozialdemokratie lebte Bismarck 1884 im rückhaltlosen Kriege [...]".
Der Brief vom 10. II. 1910 mit der Absage einer Einladung: "Ich bedaure sehr, daß ich für jenen Tag bereits ganz gebunden bin und dadurch zu einer Absage gezwungen werde [...]".
Beiliegend ein alter Sammlungsumschlag.