Brief mit eigenh. U. ("Friedrich Churfürst").
2 SS. Kl.-Fol. Mit papiergedecktem Siegel.
€ 2.500,00
Wohl an Herzog Johann Georg II. von Sachsen-Eisenach (1665-98) mit der Bitte, nördlich von Jena zu erwerbende Holzbretter für die königliche "Saltzfactorey" in Halle als "Fürstenguth" zollfrei auf der Saale passieren zu lassen, und dem Angebot, es im umgekehrten Fall gleichtun zu wollen: "Unsern freundlichen Dienst und was Wir mehr liebes und gutes vermögen zuvor, durchlauchtiger hochgebohrener Fürst, freundlicher lieber Vetter ; demnach Wir durch Unsere Saltzfactor zu Halle Krügern sechshundert Schock gemeiner Bretter zu Unser SaltzFactorey daselbst, oberhalb Jena und derorten erkauffen und nach und nach biß gedachten Halle zu Waßer liefern laßen, womit dan Ew. Lbd. Zollstedte unumbgänglich berühret werden müßen.
Alß ersuchen Wir Ew. Ld. hiermit freundtvetterl. Sie wollen dero Zollbediente gemeßenen Befehl ertheilen, damit Sie obermeldte sechshundert Schock gemeiner Bretter allenthalben als Fürstenguth Zoll- und vor allen Ungeldern frey passiren laßen sollen. Solches seynd Wir umb Ew. Ld. in dergleichen Fällen zuerwiedern erbötig, alß dero Wir Zuerweisung angenehmer freundvetterl. Dienste stets geflißen verbleiben [...]".
Das Erzstift Magdeburg und die Stadt Halle waren erst 1680 an das Kurfürstentum Brandenburg gefallen. Historisches Zentrum der wenigstens bis ins Mittelalter zurückreichenden Halleschen Salzproduktion waren die natürlichen Solequellen im Gebiet des heutigen Hallmarkts, wo bis 1790 zahlreiche kleine Siedehütten in Betrieb waren. Der Brief zeugt offenbar von einem nicht realisierten Vorgängerprojekt der 1721 eröffneten Königlich-Preußischen Saline auf der Saaleinsel, die von Johann Paul Stecher gepachtet wurde.
Wohl erhalten.