Engel, Erwin, Schriftsteller (geb. 1881). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 12. X. 1908.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert.

 70,00

An den Historiker und Archivar Albert Starzer (geb. 1896): “Auf Ihrem Aufsatz lastet ein Ungeschick! Ich musste ihn heute wieder [zurücklegen] 1) weil Oberst v. D[...?] mit einem schon im Juli angekündigten aber von mir vergessenen Aufsatz über die Schlacht von Hochkirch erschien, der vor dem 14. Oktober (Gedächtnistag derselben) kommen muss und 2) weil die Setzer erst heute dazukamen, ihre Correcturen einzutragen, womit sie jetzt (7 Uhr) noch nicht fertig sind [...]”.

Die Schlacht von Hochkirch konnte die österreichische Armee nach ihrem Einmarsch in dem seit 1756 von Preußen besetzen Sachsen für sich entscheiden, Friedrich II. verlor 9000 Mann durch Verwundung, Gefangennahme oder Tod (darunter Generalfeldmarschall Jacob Keith und Prinz Franz von Braunschweig), seine österreichischen Gegner hatten rund 6-8000 Mann zu beklagen.

Erwin Engel war vor dem Ersten Weltkrieg als Buchhändler und während desselben als Chefredakteur der ‘Krakauer Zeitung’ tätig; nach dem Ende der Monarchie wandte er sich dem Kabarett zu: “Namentlich als Conferencier wirkt er mit so suggestiver Kraft auf das Publikum, daß es sogar ein an sich mittelmäßiges Programm wohlgefällig aufnimmt, wenn es nur von seiner launigen Kunst gehoben und begleitet wird” (Planer, Jahrb. der Wr. Ges., 1929, zit. n. DBA II 328, 460).

Albert Starzer verfaßte zahlreiche Arbeiten zur Lokalgeschichte (u. a. über Klosterneuburg, Stockerau u. a.). Vgl. Kosel (Hrsg.), Dt.-Österr. Künstler- und Schriftsteller-Lex. I, s. v.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf “Redaktion der Wiener Zeitung und der Wiener Abendpost”.

Art.-Nr.: BN#6710 Schlagwort: